Hauptplatz Gmünd
Verkehr

Gmünd: Das Ende des Transitverkehrs

In Gmünd gilt in Kürze ein Fahrverbot für Lkw. Unzählige Beschwerden von Anrainern, zähe Debatten und lange Verhandlungen waren dem Verbot vorausgegangen. Noch ist das Verbot nicht in Kraft, die Stadt wartet derzeit auf die Lieferung der dafür nötigen Verkehrstafeln.

Der Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Gmünd liegt bereits vor. Damit er in Kraft treten kann, braucht es allerdings die Verkehrsschilder, die das Durchfahrverbot durch Gmünd vorschreiben. Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP) rechnet damit, dass sie rund um den 10. Jänner geliefert werden. Sobald sie im Großraum Gmünd angebracht sind, soll der Transitverkehr auf die B2 umgeleitet werden.

Verkehr soll um 20 Prozent zurückgehen

Laut Angaben von Günther Sohr, dem zuständigen Verkehrsreferenten der Bezirkshauptmannschaft Gmünd, rollen täglich etwa 1.800 Lkw durch Gmünd. Das habe eine Kennzeichenerfassung im Oktober 2018 ergeben, die sowohl das Verkehrsaufkommen nach Niederösterreich als auch von Niederösterreich nach Tschechien erfasst hat. In der Stadt Gmünd erhoffe man sich durch das Fahrverbot eine Verkehrsentlastung von „zumindest 20 Prozent“, sagt Sohr gegenüber noe.ORF.at.

LKW Polizeikontrolle Nickelsdorf
ORF.at/Christian Öser
In der Gmündner Innenstadt sind Lkw bald nur noch für Ladetätigkeiten erlaubt

Dem Fahrverbot, das noch im Jänner Gültigkeit erlangen soll, gingen lange Verhandlungen voraus. Eineinhalb Jahre verhandelte Niederösterreich mit Tschechien um das Ende des Transitverkehrs. Laut Bürgermeisterin Rosenmayer sei die Lösung für alle zufriedenstellend – für die Stadt Gmünd, die Behörden, das Land und die tschechische Stadt Ceske Velenice. „Wir wollen damit den Transitverkehr aus der Innenstadt verbannen und die Lebensqualität in Gmünd wesentlich verbessern“, so Rosenmayer.

Besonders strenge Kontrollen in Innenstadt

Ausgenommen von dem Fahrverbot sind Ziel- und Quellverkehr. Besonders streng gehandhabt soll das Durchfahrverbot im Altstadtgebiet von Gmünd werden, erklärt Günther Sohr von der Bezirkshauptmannschaft. Gmünd werde dann in zwei Zonen eingeteilt: eine überörtliche Zone, „die den Großraum Gmünd umfasst und bis nach Tschechien reicht. Dieser Bereich soll nicht mehr durchfahren werden, außer das Fahrziel liegt in diesem Bereich. In der Innenstadt gilt in Kürze ein generelles Fahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Ausgenommen davon sind ausschließlich Ladetätigkeiten“, sagt Sohr. Exekutiert werden soll das Fahrverbot mit verstärkten Schwerpunktkontrollen.