Klausur der ÖVP NÖ
ORF/Puchinger
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Politik

ÖVP will heimischen Handel stärken

Das Regierungsteam der ÖVP Niederösterreich hat am Mittwoch in Amstetten ihr Arbeitsprogramm für 2020 präsentiert. Demnach sollen unter anderem digitale Angebote im Bereich der Gesundheit ausgebaut werden, man will den Umstieg vom Auto aufs Rad fördern und der heimische Handel soll gestärkt werden.

Es sei ein dichtes Arbeitsprogramm, sagte die ÖVP-Landesparteichefin und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Präsentation in Amstetten. Mikl-Leitner steckte dabei die Arbeitsschwerpunkte für 2020 ab, etwa für die Themen Arbeit und Wirtschaft. Demnach haben sich die Online-Einkäufe seit 2010 verdoppelt, der Online-Handel wachse acht Mal schneller als der stationäre Handel: „60 Prozent der Ausgaben im Online-Handel fließen ins Ausland. Die Folgen dieser Entwicklung bekommen vor allem unsere Händlerinnen und Händler in den Gemeinden zu spüren“, so Mikl-Leitner.

Faire Wettbewerbsbedingungen gefordert

Die ÖVP habe es sich daher als Ziel gesetzt, die heimischen Unternehmen besser für den Onlinehandel zu rüsten. Gleichzeitig brauche es aber auch faire Wettbewerbsbedingungen und eine Sensibilisierung der Konsumenten, weil durch den zunehmenden Einkauf im Internet Stadt- und Gemeindezentren ausgedünnt würden. In puncto Wirtschaft wolle man außerdem die Lehrlingsoffensive, die 2019 gestartet wurde, fortsetzen. 6.200 Menschen unter 25 Jahren hätten davon profitiert. „Niederösterreich hatte im Jahr 2019 mit einem Minus von 10,5 Prozent den größten Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zu allen anderen Bundesländern“, betonte die Landeshauptfrau.

Ebenfalls einen Schwerpunkt setzt die Volkspartei auf den Bereich Gesundheit. Demnach soll eine „E-Health-Strategie“ erarbeitet werden, damit neue Technologien auch in der Gesundheitsversorgung stärker eingesetzt werden. So sollen unter anderem bestehende Applikationen wie etwa die E-Medikation oder der E-Impfpass benutzerfreundlicher werden, damit derartige Gesundheitsangebote stärker genutzt werden.

ÖVP will das Radfahren attraktiver machen

Im Bereich des Klimaschutzes sieht man seitens der ÖVP vor allem beim Verkehr ein großes Potenzial. „Es könnten ungefähr 40 Prozent der mit dem Auto zurückgelegten Strecken mit dem Rad oder zu Fuß gemacht werden", so Mikl-Leitner. Diesbezüglich soll in den kommenden Monaten ein Konzept ausgearbeitet werden, wie man Anreize für den Radverkehr schaffen kann. Ein Aspekt dabei sei die verstärkte Errichtung von eigenen Fahrspuren für Radfahrer, nicht zuletzt um auch die Sicherheit zu erhöhen.

Das Ziel, bis Ende 2020 100 neue Kleinkinderbetreuungsgruppen für Unter-Zweieinhalb-Jährige zu schaffen, werde man außerdem bereits Mitte 2020 erreicht haben, so Mikl-Leitner. Daher wolle man nun prüfen, inwieweit in den Gemeinden ein weiterer Bedarf an Kleinkinderbetreuungsgruppen besteht. „Das neue Ziel lautet, bis Ende 2022 nochmals bis zu 100 zusätzliche Kleinkinderbetreuungsgruppen einzurichten“, so Mikl-Leitner.