Verkehr

AUA streicht vorerst Flüge nach Teheran

Nach Berichten über den möglichen Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine wird die AUA die iranische Hauptstadt Teheran bis einschließlich 20. Jänner nicht mehr anfliegen. Grund ist „die veränderte Einschätzung der Sicherheitslage“, teilte die AUA mit.

Man evaluiere nun gemeinsam mit der Konzernmutter Lufthansa sowie nationalen und internationalen Behörden die Lage an Ort und Stelle, hieß es am Freitag. Die Entscheidung sei „aufgrund der aktuellen Meldungen und der veränderten Einschätzung der Sicherheitslage für den Luftraum rund um den Flughafen in Teheran“ erfolgt, teilte die AUA in einer schriftlichen Mitteilung mit. Betroffen sind die Kurse OS871 und OS872 zwischen Wien und Teheran. Die Entscheidung über eine Wiederaufnahme der Flüge werde voraussichtlich „ein, zwei Tage“ vor dem 20. Jänner getroffen, präzisierte die Sprecherin gegenüber der Austria Presseagentur.

Maschine am Donnerstag kehrte um

Am Donnerstagabend hatte die Lufthansa-Tochter eine Maschine nach Teheran während des Fluges umkehren lassen, nachdem bekannt geworden war, dass die ukrainische Boeing 737-800 möglicherweise abgeschossen wurde. Daraufhin waren die Flüge zwischen Wien und Teheran für Freitag abgesagt worden. Die ukrainische Maschine war am Mittwoch kurz nach dem Start abgestürzt, zunächst war von technischen Problemen ausgegangen worden. An dieser These halten die iranischen Behörden weiterhin fest.

Teheran verweist seinerseits auf den US-Flugzeughersteller Boeing, auf dessen Konto zwei Abstürze von 737-Maschinen im Oktober 2018 und März 2019 gehen. Bei diesen handelte es sich allerdings um Maschinen des Typs 737-MAX, nicht um 737-800. Wie die AUA-Sprecherin auf Anfrage sagte, setzt die österreichische Fluglinie keine Maschinen von dem in Teheran abgestürzten Typ 737-800 ein. Auf der Kurzstrecke seien lediglich Airbus-Flugzeuge im Einsatz.

Keine Warnung, aber Außenministerium rät von Reisen ab

Seitens des Außenministeriums gibt es derzeit keine offizielle Reisewarnung, allerdings wird von „nicht unbedingt notwendigen Reisen“ abgeraten. „In der Nacht vom 7. auf 8. Jänner 2020 griff der Iran mit Raketen den US-Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad im Irak an. Eine allf. US Reaktion kann nicht ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, militärische oder sonstige strategisch relevante Ziele zu meiden“, heißt es auf der Homepage des Außenministeriums.