Gesundheit

Transport bei Infektionen weiterentwickelt

Patientinnen und Patienten, die mit hoch ansteckenden Krankheiten infiziert sind, können nur mit spezieller Ausrüstung transportiert werden. In Niederösterreich sei man dafür gerüstet, heißt es. Die zuständige Sonderinfektions- und Unterstützungseinheit wurde neu strukturiert.

Ebola, Pocken und Co. verbreiten sich rasend schnell. In Verdachtsfällen müssen Patientinnen und Patienten deshalb mit besonderer Schutz-Ausrüstung von Rettungsorganisationen transportiert werden, um andere Menschen, mitunter auch die Hilfskräfte, vor einer Ansteckung zu bewahren. Als im Jahr 2014 weltweit Ebola-Fälle auftraten, wappnete sich auch Niederösterreich für den Ernstfall. Ein neues Transportsystem für hochinfektiöse Krankentransporte wurde durch das Land Niederösterreich finanziert.

Zwar erkrankte in den letzten fünf Jahren kein niederösterreichischer Bürger an solch einer hoch ansteckenden Krankheit, dennoch wurde das System nun zur Sonderinfektions- und Unterstützungseinheit NÖ weiterentwickelt. Dieser Zusammenschluss des Landes Niederösterreich mit den Rettungsorganisationen Rotes Kreuz und Arbeiter-Samariterbund (ASBÖ) soll dabei helfen, die Bevölkerung, wie auch Sanitäter und Arztpersonal, bestmöglich zu schützen.

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Rotes Kreuz NÖ und ASBNÖ mit einer Trage des Transportsystems bei hoch ansteckenden Krankheiten
Anton Heinzl
Bei einer Pressekonferenz am Freitag wurde über die Neustrukturierung der Sonderinfektions- und Unterstützungseinheit informiert

Flughafen birgt Gefahrenpotential

Zwar wolle man keine Angst verbreiten, dennoch sei es laut Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wichtig auf Ernstfälle vorbereitet zu sein. „Wir sind ein Hochtourismus-Land“, so die Landesrätin. „Man kann nie wissen, ob nicht Bürgerinnen und Bürger anderer Staaten hochinfektiöse Krankheiten mit nach Österreich nehmen.“ Vor allem der Flughafen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) sei in Niederösterreich eine spezielle Sicherheits-Herausforderung.

Insgesamt umfasst die Einheit insgesamt vier Standorte. Die Dienststellen Bruck an der Leitha, Korneuburg und Horn werden vom Roten Kreuz betrieben. Der ASBÖ betreibt den Standort St. Georgen (Bezirk St. Pölten). Die Anschaffungen werden vom Land Niederösterreich finanziert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Blaulichtorganisationen werden jährlich für Kontaminations-Ernstfälle geschult. 30 ehrenamtliche Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher absolvierten eine eigene Ausbildung für den Infektions-Transport und sind im Notfall jederzeit abrufbereit.