Fahne SPÖ Niederösterreich
ORF.at/Roland Winkler
ORF.at/Roland Winkler
Politik

SPÖ Langenzersdorf: Weitere Parteiaustritte

In der SPÖ Langenzersdorf rumort es weiter. Wie nun bekanntwurde, sind nach dem stellvertretenden Ortsparteivorsitzenden Christoph Baumgärtel weitere Parteimitglieder aus der SPÖ ausgetreten. Die Ortsgruppe hatte im Vorjahr mehrmals mit Facebook-Postings für Aufregung gesorgt.

„Aufgrund der skandalösen Vorgänge“ erachte man den Austritt „als einzig mögliche Reaktion“, schreiben die nunmehr ausgetretenen, ehemaligen SPÖ-Mitglieder in einem Brief. Außerdem führen sie „Intrigen“ ins Treffen und sprechen von „Gerüchten“ sowie „völlig falschen Tatsachen“. Die Unterzeichner, unter denen sich auch ehemalige Mitglieder des Parteivorstands der SPÖ Langenzersdorf befinden, folgen damit dem früheren Ortsparteistellvertreter Baumgärtel. Dieser hatte die Partei Mitte Dezember verlassen und ist nun Gründungsmitglied der neuen Partei Links.

Er möchte mit der SPÖ in dieser Form nichts mehr zu tun haben, weil sie keine ehrliche Politik machen würde, sagt Baumgärtel gegenüber noe.ORF.at. Man habe in Langenzersdorf polarisiert sowie mobilisiert, wodurch man die dortige SPÖ auf die Gewinnerstraße zurückgeführt habe, so Baumgärtel: „Der Rechtsruck in Österreich schreitet ungebremst voran. Die etablierten Parteien des linken Spektrums haben massiv Boden verloren.“ Mit der Partei Links soll der linken Politik in Österreich die Glaubwürdigkeit zurückgegeben werden. Erstmals antreten will die Partei bei der Wien-Wahl im Herbst.

„Sachliche Aspekte fehlen völlig“

Der SPÖ-Bezirksparteivorsitzende in Korneuburg, Martin Peterl, weist die Kritik, die in dem Schreiben laut wird, zurück. „Am Schreibstil des Briefes ist zu erkennen, dass es sich um beleidigte ehemalige Mitglieder handelt. Konkrete und sachliche Aspekte fehlen völlig“, so Peterl gegenüber noe.ORF.at. Außerdem verwies er darauf, dass der Brief bereits voriges Jahr an die Bezirksorganisation geschickt worden sei.

Im Vorjahr hatte die SPÖ Langenzersdorf rund um Baumgärtel mehrmals mit Facebook-Postings für Aufregung gesorgt, etwa nach dem Brandanschlag auf die Parteizentrale der FPÖ in St. Pölten und auch nach dem Fünffachmord in Kitzbühel (Tirol). Die Facebook-Seite wurde vonseiten der Landes-SPÖ daraufhin für einige Zeit offline genommen, ebenso wurde damals ein Antrag auf Parteiausschluss angekündigt.