„Uns ist bewusst, dass wir von einem globalen Problem sprechen", betonte Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Freitag bei einer Pressekonferenz. Doch nur mit dem Finger auf Klima- und Umweltsünder zu zeigen, sei zu wenig: „Was zählt, sind konkrete Taten.“ Ein umweltfreundliche Alternative sind laut Schleritzko Anrufsammeltaxis als Zubringer zu Bus- und Bahn-Haltestellen.
„Das Land fördert diese, weil wir damit Regionen erreichen, die vielleicht vom Linienverkehr nicht ganz erschlossen sind. Zum anderen können wir damit noch individueller auf den Bedarf der Bürger eingehen.“ Das Land investiert dafür heuer 670.000 Euro. Im Vorjahr wurden 130.000 Personen von Anruf-Sammeltaxis transportiert. Ein Beispiel ist das Marchfeldmobil, das seit dem Vorjahr in 20 Gemeinden des Bezirks Gänserndorf unterwegs ist.
Drei Millionen Euro für Gemeinden
Gut ein Drittel der Wege in Niederösterreich werden derzeit zu Fuß, mit dem Rad oder im Öffentlichen Verkehr zurückgelegt. Durch Förderungen für Anrufsammeltaxis, Gemeindebusse sowie die Errichtung von Öffi-Infrastruktur und Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Radweg- und Straßenbauprojekten soll dieser Anteil noch weiter steigen, gab Schleritzko als Zielvorgabe aus.
Die Gemeinden werden zudem bei der Planung und Umsetzung von klimafreundlichen Maßnahmen unterstützt. Einerseits stehen aus dem Nahverkehrsprogramm des Landes mehr als drei Millionen Euro bei der Umsetzung von Nahverkehrsinfrastruktur oder auch bei betrieblichen Maßnahmen, wie Busbahnhöfe (etwa in Wieselburg) oder zusätzliche Linienangebote, zur Verfügung. Andererseits helfen zehn Mobilitätsmanager bei der Planung, Umsetzung und Förderung, ergänzte Landesverkehrsplaner Werner Pracherstorfer.
Leitfaden soll Mikroklima fördern
Die Gemeinden würden zudem von der Expertise des Straßendiensts profitieren, meinte Schleritzko. Das Land erstellte dazu einen Leitfaden zum Thema Bodenentsiegelung, der die Straßenbauabteilungen anweist, dass mehr Grün- und Wasserflächen, etwa bei der Errichtung neuer Ortsdurchfahrten, entstehen. „Gemeinsam mit den Gemeinden sorgen wir so für ein gutes Mikroklima und einen gesunden Wasserhaushalt.“
Ein wichtiger Schritt sei auch die Berücksichtigung ökologischer Aspekte bei der Vergabe von Straßenbauprojekten. „Zuschlagskriterien sind etwa die Reduzierung von Transportwegen, Verwendung von Recyclingbaustoffen oder die Umweltfreundlichkeit der Baumaschinen, gemessen an deren EURO-Klassen“, informierte Straßenbau-Direktor Josef Decker weiter.