Taubergung vom ÖAMTC Hubschrauber
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Gesundheit

Jede zehnte Alpinrettung nicht versichert

Freizeitunfälle in den Bergen können teuer enden. Wer im alpinen Gelände Hilfe vom Rettungshubschrauber benötigt, muss die Kosten selbst tragen. Viele besitzen zwar eine private Unfallversicherung, bei jedem zehnten Flug sind die Kosten aber nicht gedeckt.

Wer glaubt, dass die Krankenversicherung die Kosten für Flüge mit einem Rettungshubschrauber übernimmt, kann bei Unfällen in den Bergen eine unangenehme Überraschung erleben. Denn Rettungs- und Transportkosten für „Freizeitunfälle im alpinen Gelände“ sind von der Krankenkasse nicht gedeckt.

In Niederösterreich ist ausschließlich die ÖAMTC-Hubschrauberflotte für Rettungsflüge im Einsatz. Im Jahr 2019 wurden die gelben Flugretter in Niederösterreich zu 51 Einsätzen nach Wintersportunfällen alarmiert. Die meisten Patientinnen und Patienten besaßen laut Auskunft des ÖAMTC eine private Unfallversicherung, aber bei weitem nicht alle. „Im Schnitt sind 90 bis maximal 95 Prozent unserer Einsätze von privaten Unfallversicherungen gedeckt. Etwa jeder zehnte Zahlschein landet aber im Briefkasten der Verunfallten und ist von ihnen privat zu tragen“, so Ralph Schüller vom ÖAMTC gegenüber noe.ORF.at.

Kosten im zweistelligen Tausenderbereich möglich

Eine Hubschrauberrettung kostet laut Auskunft des ÖAMTC durchschnittlich 3.500 Euro. Je nach Aufwand kann auf der Rechnung aber auch eine deutlich höhere Summe stehen, warnt die Arbeiterkammer Niederösterreich. „Je nach zeitlichem und personellem Aufwand können die Kosten im zweistelligen Tausenderbereich liegen“, warnt AK-Konsumentenberater Thomas Grünberger.

Vor der Anreise in die Berge empfiehlt die Arbeiterkammer daher, den persönlichen Versicherungsschutz genau zu prüfen. Auch der ÖAMTC bestätigt, dass viele Menschen zwar eine private Unfallversicherung besitzen, ohne sich allerdings dessen bewusst zu sein. Wer beispielsweise Mitglied bei der Bergrettung, beim Alpenverein oder den Naturfreunden ist oder einen Schutz über einen Automobilclub besitzt, ist in vielen Fällen auch im alpinen Gelände versichert.

Auch die Kreditkarte kann in vielen Fällen einen Versicherungsschutz aufweisen. Allerdings raten Konsumentenschützer, speziell bei Kreditkartenanbietern die Bedingungen genau zu prüfen. Der Besitz einer Kreditkarte allein reiche nicht in jedem Fall aus, damit die anfallenden Kosten auch tatsächlich übernommen werden. So können die Vertragsbedingungen beispielsweise vorschreiben, dass die Rettungs- und Transportkosten nur dann übernommen werden, wenn etwa die Liftkarte mit der Kreditkarte bezahlt wurde.