OSCARS 2013: MICHAEL HANEKE
APA/ROLAND SCHLAGER
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Kultur

Weltrangregisseure: Haneke, Ruzowitzky & Seidl

Am Donnerstag werden beim Österreichischen Filmpreis zum zehnten Mal die Trophäen der heimischen Filmwirtschaft verliehen. Bereits in der Vergangenheit sorgten Filmemacher aus Niederösterreich immer wieder für große Erfolge. noe.ORF.at macht einen Blick in die Filmgeschichte.

Sendungshinweis

„Radio NÖ Mittagsmagazin“, 28.1.2020

Der große Erfolgslauf des österreichischen Films begann im Jahr 2008, es war wahrlich ein historisches Jahr in der heimischen Filmbranche: Der in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) lebende Regisseur Stefan Ruzowitzky gewann mit seinem Drama „Die Fälscher“ den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Damit holte Ruzowitzky nach 20 Jahren die begehrte Trophäe wieder zurück nach Österreich. 2010 und 2013 brillierte Österreich erneut bei den Oscars, gleich zweimal wurde der österreichische Schauspieler Christoph Waltz als bester Nebendarsteller ausgezeichnet (2010 für „Inglourious Basterds“, 2013 für „Django Unchained“).

„Ich glaube schon, dass der österreichische Film seit den 1990er Jahren eine ziemlich tolle Entwicklung genommen hat. Er hat sich von einem Terrain auf der Weltkarte, die man kaum mehr mit Kinofilm verbunden hat, mittlerweile zu einer Gegend entwickelt, in der eine ganze Reihe von wichtigen Künstlern tätig sind“, sagte der Filmhistoriker Alexander Horwath gegenüber noe.ORF.at.

Regisseur Stefan Ruzowitzky in „Ganz Persönlich“

Stefan Ruzowitzky zählt zu den bedeutendsten Regisseuren Österreichs und ist Präsident der Akademie des Österreichischen Films. Er hat in den letzten Jahren viele Auszeichnungen gesammelt.

Filmpreis bietet nationale Bühne

Auch abseits der Oscars sorgten österreichische und vor allem niederösterreichische Filmemacher für Erfolge. Etwa die Filmtrilogie „Paradies – Liebe, Glaube, Hoffnung“ des gebürtigen Waldviertlers Ulrich Seidl war bei den großen Filmfestivals in Cannes, Venedig und Berlin zu sehen. „Oft sind solche Preise die Krönung eines Prozesses, der zehn bis 20 Jahre dauert. Dass jetzt die letzten fünf Jahre Preise dieser Größenordnung nicht errungen wurden, halte ich für kein großes Problem. Weil ich sehe ja, dass unter den Filmschaffenden eine enorm große Festivalpräsenz herrscht“, so Horwath.

ÖSTERREICHISCHER FILMPREIS 2018: GOIGINGER
APA/HANS PUNZ
Fünf Preise gewann der Regisseur Adrian Goiginger 2018 mit „Die beste aller Welten“

Außerdem wurde nicht nur die internationale Bühne für den österreichischen Film immer größer, sondern auch die nationale – und dafür ist seit zehn Jahren der Österreichische Filmpreis verantwortlich. Die großen Abräumerfilme waren in den vergangenen Jahren Karl Markovics’ „Atmen“ mit sechs Preisen (2012) oder „Das finstere Tal“ von Andreas Prochaska (2015) mit acht Auszeichnungen.

Der von Seidl produzierte Horrorfilm „Ich seh Ich seh“ (Regie: Veronika Franz und Severin Fiala) sorgte 2016 für Aufsehen. Großes Kino gab es auch 2018 mit Adrian Goigingers Film „Die beste aller Welten“. Heuer ist der große Favoritenfilm Jessica Hausners Thriller „Little Joe“ – mit zehn Nominierungen.