Vom amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus startet in den frühen Morgenstunden des 8. Februar eine Trägerrakete und bringt den „Solar Orbiter“ ins All. Dann dauert es ungefähr dreieinhalb Jahre bis der Satellit seine operative Umlaufbahn eingenommen hat. In regelmäßigen Abständen nähert sich der Orbiter dann bis auf 42 Millionen Kilometer der Sonne. Das bedeutet große Herausforderungen für den Hitzeschutz des Satelliten.
Ein spezieller Schutzschild auf der Sonnenseite schützt den Satelliten durch Abschattung vor dem größten Teil dieser enormen Hitzebelastung. Hinter diesem Schild übernimmt eine Technologie aus Niederösterreich die Kühlung der Sonde: „Der gesamte Satellit ist mit einer Thermalisolation umhüllt, die Temperaturen von rund 200 Grad Celsius aushält", erklärt Andreas Buhl, Geschäftsführer von RUAG Space Austria. Die schwarzfärbige Thermalisolation besteht aus metallbedampften Polyester- und Polyimidfolien. Diese werden in mehreren Schichten übereinandergelegt, um eine entsprechende Dicke zu erreichen.
Fast zehn Millionen Euro Auftragswert
Mit einem Gesamtwert von fast zehn Millionen Euro ist das Thermalschutzsystem des „Solar Orbiter“ einer der bislang größten Einzelaufträge für RUAG Space Austria im Bereich Hitzeschutz. „Unsere Thermoschutzisolationen helfen dabei, die innere Temperatur zu stabilisieren, sodass die wissenschaftlichen Instrumente stabil funktionieren und auch zehn oder 15 Jahre halten können“, so Buhl. Ziel der Mission ist es, Sonneneruptionen und das unter anderem davon bestimmte Weltraumwetter und dessen Auswirkungen auf die Erde besser zu verstehen.