Training Nachwuchsnationalspielerinnnen in der ÖFB Frauen-Akademie
GEPA pictures/ Walter Luger
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Sport

St. Pölten künftig ÖFB Frauen-Akademie

Das Nationale Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten präsentiert sich ab sofort unter einem neuen Namen. Die Eliteeinrichtung des Österreichischen Fußballbundes, in der seit 2011 die besten weiblichen Talente Österreichs ausgebildet werden, heißt ab sofort ÖFB Frauen-Akademie.

Manuela Zinsberger, Nicole Billa oder auch Barbara Dunst haben alle etwas gemeinsam: Sie zählen nicht nur zum aktuellen Stammpersonal des Frauen-Nationalteams, sondern haben auf dem Weg in das Profigeschäft im Nationalen Zentrum für Frauenfußball auch dieselbe Ausbildung genossen. Seit 2011 werden in St. Pölten die größten heimischen Talente an die Jugendnationalmannschaften herangeführt. Mittlerweile schafften mehr als 50 Spielerinnen den Abschluss. Mit dem neuen Namen ÖFB Frauen-Akademie soll die Ausbildungsschiene weiter vorangetrieben werden.

„Die Bezeichnung Akademie ist eine klare Aufwertung und steht als Synonym für die professionelle, akribische Arbeit, die in St. Pölten seit Jahren geleistet wird“, erklärte ÖFB-Präsident Leo Windtner. „Auch weiterhin werden in St. Pölten die talentiertesten Mädchen Österreichs auf höchstem internationalem Niveau ausgebildet, um unsere Frauen-Nationalteams konkurrenzfähig zu halten und nachhaltig zu stärken“, erklärt Windtner.

Training Nachwuchsnationalspielerinnen in der ÖFB Frauen-Akademie
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In der Halle der ÖFB Frauen-Akademie wird auch Futsal gespielt

Die Umbenennung ist das Ergebnis eines Prozesses, an dem auch die Spielerinnen federführend beteiligt waren. „Wir haben viele Ideen gesammelt und gemeinsam konkrete Vorschläge erarbeitet. Es war ein sehr spannender Prozess und auch ein Vertrauensbeweis, sich den Namen selbst aussuchen zu dürfen“, sagen die beiden Nachwuchsspielerinnen Julia Magerl und Celina Degen. Analog zur Neubenennung erhielt das Zentrum für Frauenfußball mit „Live your dreams“ auch einen neuen Slogan, der die Akademikerinnen fortan begleiten wird.

Balance zwischen Training und Schule

In der ÖFB Frauen-Akademie sind die Spielerinnen wegen der hohen Leistungsdichte nicht nur im täglichen Trainingsbetrieb gefordert, sondern erhalten dank der Kooperation mit dem BORGL/BHASL St. Pölten auch eine fundierte Schulbildung im Sinne eines dualen Ausbildungssystems. Die Schule befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Sportstätten – direkt im Sportzentrum Niederösterreich – und wurde im Herbst 2012 eröffnet.

Das BORG für Leistungssportler wird als fünfjähriges Oberstufenrealgymnasium geführt und schließt mit Matura ab. Die BHAS für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler gibt es in vierjähriger Form mit Abschlussprüfung. „Wir haben nicht viele Stunden in der Klasse, dafür mehr Zeit für das Training auf dem Platz“, schildert Spielerin Stefanie Schneeberger den Ausbildungsalltag. „So lässt sich beides gut vereinbaren. Ich lerne aber viel, weil ich den Abschluss unbedingt schaffen will.“

Eine Schulklasse mit Schülerinnen der ÖFB Frauen-Akademie
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Die Nachwuchsspielerinnen werden im Rahmen einer Kooperation mit dem BORGL/BHASL St. Pölten gemeinsam mit anderen Leistungssportlern unterrichtet.

Fast ein Jahrzehnt nach der Gründung von Österreichs größtem Kompetenzzentrum für Frauenfußball können bereits große Erfolge verzeichnet werden. ÖFB-Präsident Windtner zeigte sich mit dem eingeschlagenen Weg sehr zufrieden. „Die konsequente Arbeit in der ÖFB Frauen-Akademie schlägt sich in bereits drei Nachwuchs-EM-Teilnahmen nieder“, betonte der 69-Jährige. „Und auch am Sommermärchen von 2017 hat die Akademie einen entscheidenden Anteil.“

Entsprechend stolz ist auch Isabel Hochstöger, die Leiterin des Mädchen- und Frauenfußballs im ÖFB. „Im österreichischen Mädchen- und Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren viel getan. Wir haben personell aufgestockt, neue Akzente gesetzt, neue Ligen und viele Projekte gestartet. Die Aufwertung der ÖFB Frauen-Akademie ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein in unserem Gesamtkonzept.“