Thiem besiegte den Deutschen Alexander Zverev nach 3:42 Stunden mit 3:6,6:4,7:6(3),7:6(4). „Das Match war so schwer und so eng, Alex hatte ein unglaublich starkes Service. Die Abwehr von zwei Satzbällen war ein großer Schlüsselmoment. Bei den Tiebreaks habe ich immer einen guten Start gehabt, und das gibt einem Sicherheit. Unser Level war so hoch, dass Kleinigkeiten entschieden haben“, sagte Thiem noch auf dem Platz im Siegerinterview mit John McEnroe. Die endgültige Entscheidung fiel nach mehr als drei Stunden im Tiebreak – mehr dazu in sport.ORF.at.
Thiem spielt nun am Sonntag gegen Titelverteidiger Novak Djokovic aus Serbien um seinen ersten Grand-Slam-Titel. Für den Niederösterreicher ist es nach den French Open 2018 und 2019 sein drittes Endspiel bei einem der vier Major-Turniere. Aus seinen zwei French-Open-Niederlagen habe er gelernt, sagte Thiem am Freitag. Nun will er am Sonntag in Melbourne „den letzten Schritt“ gehen, „auch wenn es eine der schwersten Herausforderungen wird, die es gibt.“
Für den nächsten Schritt fühle er sich jetzt auch bereit, sagte Thiem. „Im ersten Paris-Finale war ich definitiv nicht bereit dafür. Da habe ich erst gemerkt, wie lange die zwei Wochen sind. Da war ich eigentlich chancenlos“, so Thiem, aber jetzt aber er das Gefühl, dass er sein Level sehr gut halten könne. „Ob es im Endeffekt reicht, liegt sowohl an mir als auch an Djokovic. Jetzt heißt es alles dafür tun, dass ich komplett in der Zone bin vom ersten Ballwechsel an.“
Bei Sieg winkt Platz in den Top 3 der Weltrangliste
Der Finaleinzug bringt ihn aktuell bis auf 85 Punkte an den drittplatzierten Roger Federer (SUI) heran. Im Falle seines ersten Titels am Sonntag wird Thiem erstmals in die Top 3 der Weltrangliste einziehen. Bereits jetzt hat er ein Preisgeld von 1,27 Mio. Euro (brutto) sowie 1.200 ATP-Punkte sicher.
Thiem wäre bei einem Sieg über Djokovic der erst zweite Österreicher nach Thomas Muster (French Open 1995), der bei einem der vier Grand-Slam-Turniere im Einzel triumphiert. Er hat gegen Djokovic eine 4:6-Bilanz im Head-to-Head, aber zuletzt zweimal (French-Open-Halbfinale und ATP Finals jeweils 2019) knapp gewonnen.