Wirtschaft

Coronavirus: Reduzierter Betrieb in China

Das Coronavirus betrifft auch einige größere niederösterreichische Konzerne, die Werke in China haben, darunter der Zuckerhersteller AGRANA oder der Autozulieferer Pollmann. Wegen der Neujahrsferien stand an einigen chinesischen Standorten die Produktion still, nun nehmen viele den Betrieb wieder auf – allerdings in eingeschränkter Form.

Der börsennotierte Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern AGRANA ist in China mit drei Standorten und 380 Mitarbeitern vertreten. Wegen des Coronavirus sei man in engem Kontakt mit dortigen Behörden, sagte Pressesprecher Markus Simak auf Anfrage von noe.ORF.at. Die Behörden würden nun, nach dem Ende der Neujahrsferien, die Auflagen zur Wiederaufnahme der Produktion prüfen, so Simak. Bei den Auflagen handelt es sich beispielsweise um das regelmäßige Fiebermessen der Mitarbeiter. Einer der drei Standorte sei bereits wieder in Betrieb. „Wir hoffen die Genehmigungen in den kommenden Tagen zu erhalten“, sagte Simak hinsichtlich der weiteren Standorte.

Agrana Werk China
APA/AGRANA BETEILIGUNGS-AG
Das AGRANA-Fruchtzubereitungswerk in Changzhou, China

In den beiden Fruchtzubereitungswerken in Dachang (Region Peking) und Changzhou (Region Shanghai) stellen die Niederösterreicher Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie her, im Werk in Xianyang (Region Shaanxi) produziert die AGRANA Fruchtsaftkonzentrate für Getränkehersteller.

Reduzierter Betrieb bis 9. Februar bei Pollmann

Auch das heimische Unternehmen Pollmann mit Sitz in Karlstein (Bezirk Waidhofen an der Thaya) ist in China tätig. Der Automobilzulieferer betreibt ein Werk in der Nähe von Shanghai, 500 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Es herrsche derzeit eingeschränkter Betrieb, sagte Geschäftsführer Herbert Auer gegenüber noe.ORF.at. Bis 9. Februar sei die Produktion reduziert. Bis dahin wurden in einigen Städten, darunter Shanghai, die Feiertage Zur Eindämmung der Infektionen mit dem Coronavirus noch verlängert.

Einige Mitarbeiter würden derzeit von zuhause aus arbeiten, so Auer, die Produktion vor Ort laufe mit wenigen Arbeitern. Inwiefern sich der eingeschränkte Betrieb auf den Umsatz auswirkt, ließ sich laut Auer bisher noch nicht sagen. „Das kann man erst in ein paar Wochen beurteilen.“

ZKW: Wärmebildkameras und Mundschutzpflicht

Ebenso hat der Maschinenbauer Maplan mit Sitz in Kottingbrunn (Bezirk Baden) ein Werk in China. Auf Nachfrage von noe.ORF.at gab es zur aktuellen Lage in China keine Auskünfte des Unternehmens. Beim Lichtsysteme-Spezialist ZKW mit Sitz in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) arbeiten rund 1.250 Mitarbeiter an zwei Standorten in China (in Dalian und Ningbo). „Vorerst haben wir weitestmöglich alle Dienstreisen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von und nach China gestoppt“, hieß es aus der Kommunikationsabteilung.

Auch innerhalb des Konzerns wurden Maßnahmen getroffen: So besteht derzeit Mundschutzpflicht für alle Mitarbeiter, ebenso werden mehrmals täglich die öffentlichen Bereiche des Unternehmens gereinigt. Des Weiteren gibt es Wärmebildkameras zur Temperaturmessung des Personals. „Weiters gibt es auch seitens der chinesischen Regierung diverse Anforderungen, welche wir als Unternehmen umsetzen und sicherstellen müssen“, hieß es weiter.