Chronik

Spital: Kreuze sind heimisches „Kulturgut“

In Wien ist eine politische Debatte entbrannt, ob in Spital-Zimmern Kreuze hängen sollen. Im Krankenhaus Floridsdorf, das im Vorjahr eröffnet wurde, gibt es in den Zimmern keine Kreuze. In Niederösterreich ist das hingegen kein Thema, für Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf sind Kreuze ein „österreichisches Kulturgut“.

In Niederösterreich seien Kreuze in den Krankenzimmern der Landes- und Universitätskliniken eine Selbstverständlichkeit, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), der für die Landeskliniken zuständig ist: „Die Kreuze sind ein österreichisches Kulturgut und fester Bestandteil unserer Wertebasis.“ Im Gegensatz zu Wien würden Kreuze deshalb auch in Zukunft in allen Zimmern hängen.

Im Büro von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) begründete man die Entscheidung mit der Religionsfreiheit und dass man durch nur ein religiöses Symbol in den Zimmern keine anderen Konfessionen diskriminieren wolle. Der Kreuz-Verzicht in der Klinik Floridsdorf wurde zudem schon in der Planungsphase beschlossen.

Im Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) verwies man außerdem darauf, dass es den Spitälern freistehe, ob Kreuze aufgehängt werden oder nicht. „Und wo sie einmal hängen, nehmen wir sie sicher auch nicht ab“, betonte eine Sprecherin. ÖVP und FPÖ übten hingegen teils scharfe Kritik – mehr dazu in Debatte um Kreuz-Verzicht in Krankenhaus (wien.ORF.at; 4.2.2020).