Ein Schulkind schreibt in ein Hef
dpa/Gero Breloer
dpa/Gero Breloer
Politik

Gratisnachhilfe wird weiter ausgebaut

Die Gratisnachhilfe in Niederösterreich soll nicht nur fortgesetzt, sondern auch weiter ausgebaut werden. Das Pilotprojekt wurde vor zwei Jahren von der SPÖ gestartet. In zehn Gemeinden bietet sie die kostenlose Nachhilfe mittlerweile an, weitere zehn Standorte sollen heuer dazukommen.

Ternitz (Bezirk Neunkirchen), Lichtenwörth (Bezirk Wiener Neustadt) und Amstetten sind drei der zehn Gemeinden, in denen das Pilotprojekt bereits gestartet wurde. In welchen zehn weiteren Gemeinden die kostenlose Nachhilfe kommen soll, war am Mittwochvormittag noch unklar, hieß es bei der Pressekonferenz der SPÖ Niederösterreich in St. Pölten. Es gebe Gespräche mit den Gemeinden, sagte Rupert Dworak, Präsident des Gemeindevertreterverbandes (NÖ GVV). Ein Ergebnis werde für Mai erwartet.

Der Ausbau und die Fortsetzung der Gratisnachhilfe sei jedenfalls wichtig, betonte Franz Schnabl, Landesparteivorsitzender der SPÖ Niederösterreich. Denn laut Statistik nehmen 26 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich Nachhilfe in Anspruch. Nach Angaben der SPÖ kostet diese pro Kind und Schuljahr etwa 510 Euro. Zudem würden sich 43 Prozent der Eltern durch das Helfen und Üben sehr belastet fühlen.

„Das zeigt, dass es dringend notwendig ist, hier in diesem Bereich Abhilfe zu schaffen“, sagte Schnabl. Er forderte am Mittwoch erneut, dass die kostenlose Nachhilfe im Landesbudget verankert werden soll. 85.000 Euro veranschlagte er für eine flächendeckende Gratisnachhilfe. Bisher wurde sie vom Verein Pro Niederösterreich finanziert, heuer wird dafür ein eigener unabhängiger Verein ins Leben gerufen. Ziel sei es, jedem Kind die gleichen Chancen zu bieten, sagte Bildungssprecherin Elvira Schmidt.

SPÖ PK Franz Schnabl, Elvira Schmidt und Rupert Dworak
ORF
Elvira Schmidt, Franz Schnabl und Rupert Dworak (v.l.) bei der Pressekonferenz

90 Prozent der Kinder bestanden Prüfung

Bisher gab es die Nachhilfekurse jeweils in den ersten beiden Augustwochen für die Hauptfächer Mathematik, Deutsch und Englisch. In einem Ausmaß von 15 Stunden in der Woche konnten die Schülerinnen und Schüler dieses Angebot wahrnehmen. Pro Jahr waren es der SPÖ zufolge 200 Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 14 Jahre. „90 Prozent der Kinder haben die Nachprüfungen bestanden“, bilanzierte Schmidt am Mittwoch.

Die Nachhilfestunden wurden in den meisten Fällen direkt in den Schulen der jeweiligen Gemeinden von jungen Pädagogen und Pädagoginnen, die auf freiwilliger Basis arbeiteten, abgehalten. Künftig könnte es bereits ab Mai erste kostenlose Nachhilfekurse geben, damit es erst gar nicht zu den Prüfungen im Herbst kommt, so Schmidt. Details dazu sollen im Mai präsentiert werden.