St. Pölten wächst, dementsprechend viel wird gebaut. Doch oft ist die Bauweise eher zweckmäßig, aber optisch wenig ansprechend, sagen Kritiker. Man müsse nicht für jedes Wohnbauprojekt einen Architekturwettbewerb durchführen, aber es müsse auch nicht die „08/15-Bauweise“ sein, kritisiert Vizebürgermeister Matthias Adl (ÖVP). Die ÖVP wünscht sich seit langem einen Baubeirat in St. Pölten, eine Einrichtung, die es in vielen Städten gibt. In der Gemeinderatssitzung im Jänner brachte die ÖVP diesbezüglich einen Dringlichkeitsantrag ein.
Früherer Hauptstadtplaner hält Baubeirat für notwendig
Auch Experten wie der frühere Landeshauptstadtplaner Norbert Steiner wünschen sich ein solches Gremium, das bei Bauprojekten nicht nur auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität achtet. Steiner hält ein unabhängiges Gremium, das etwa bei Projekten von einer Größenordnung ab 2.000 Quadratmetern Baufläche gestalterisch mitreden darf, für notwendig.
Seitens der Stadt ist man um eine baldige Umsetzung bemüht. Man versuche trotz der Komplexität des Themas so schnell wie möglich eine nachhaltige und verträgliche Lösung zu finden, verspricht Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).
Es sei denkbar, dass die Formulierung der Statuten für den künftigen Baubeirat schon in den nächsten Wochen fertig sei, dann müssen noch geeignete Personen für das Gremium gefunden werden, heißt es seitens der Stadt. Bei den Personen soll es sich um unabhängige Expertinnen und Experten handeln, die kein Eigeninteresse verfolgen. Ist der geeignete Personenkreis für den künftigen Baubeirat gefunden, dann muss das Gremium noch im Gemeinderat beschlossen werden. Eine endgültige Lösung erwarte man in naher Zukunft, heißt es seitens der Stadt.