Wissenschaft

Video: Tauchroboter-Test im Hallenbad

Im Hallenbad in Neunkirchen hat ein Tauchroboter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) nun seine ersten Schwimmversuche absolviert. Künftig soll er in den tiefsten Seen Österreichs auf „Schatzsuche“ gehen.

Er ist nicht größer als ein kleiner Hund, besteht aus blau-schwarzen Plastik- und Aluminiumteilen und kann bis zu 200 Meter tief tauchen: der neue archäologische Tauchroboter der ZAMG. Ausgestattet mit vier LED-Scheinwerfern und einer hochauflösenden Kamera soll er künftig Live-Bilder aus den Tiefen des Attersees und Mondsees in Oberösterreich liefern. „Der Roboter kann in Tauchtiefen vordringen, die für einen normalen Taucher nicht erreichbar sind“, erklärt Archäologe Hannes Schiel von der ZAMG.

Tauchroboter
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Der archäologische Tauchroboter der ZAMG

Ein Schatz muss nicht glänzen

Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler muss ein Fund nicht glänzen, um ein Schatz zu sein. Neben Schiffs- und Flugzeugwracks aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit danach erhofft man sich auch einen sogenannten „Einbaum“ zu entdecken. Dabei handelt es sich um Kanus, mit denen schon die Menschen der Urgeschichte und früheren Neuzeit über die Seen geschippert sind. Der Tauchroboter ist zwar mit einem Greifarm ausgestattet, kann aber keine Tiefsee-Schätze, sondern lediglich Proben vom Seegrund an Land bringen.

Archäolog Hanns Schiel mit dem Tauchroboter
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Archäologe Hannes Schiel

Seine ersten Schwimmversuche absolvierte der Roboter nun aber nicht in den oberösterreichischen Seen, sondern im Sprungbecken des Neunkirchner Erholungszentrum. Das Bad stand den Forschern an zwei Vormittagen zur Verfügung, der Tauchroboter wurde dabei auf Herz und Nieren – oder besser: auf Dichtungen und Steuerung – getestet.

Dichtheitsprobe im warmen Hallenbad

Die Wahl auf das Hallenbad fiel aufgrund der Wassertemperatur. „Wir waren uns anfangs nicht sicher ob alles funktioniert und dicht ist“, erklärte Schiel. „In einem zwei, drei Grad kalten See etwas hochzutauchen ist dann doch schwieriger, als in einen 30 Grad warmen Pool zu springen.“

In den nächsten Wochen soll der Tauchroboter erstmals am Mondsee zum Einsatz kommen. Als erstes Forschungsobjekt haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein altes Auto-Wrack ausgesucht, das schon vor mehr als 100 Jahren dort versunken war. Der Roboter schickt Live-Bilder an die Forscher, daraus wird ein 3D-Modell erstellt.