Smartphone in einer Hand
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Wirtschaft

Neue Akademie setzt auf IT-Nachwuchs

Die meisten Menschen besitzen ein Mobiltelefon, ein Großteil von ihnen ein Smartphone. Die Technik dahinter wird vom asiatischen Mobilfunkmarkt dominiert. Um davon unabhängiger zu werden, soll durch eine neue Kooperation vermehrt Nachwuchs in Niederösterreich ausgebildet werden.

In der sogenannten spusu Akademie des gleichnamigen österreichischen Mobilfunkanbieters werden derzeit zehn junge Menschen sowohl theoretisch als auch praktisch ausgebildet. Sie sind Vollzeit angestellt, studieren aber auf Kosten des Unternehmens berufsbegleitend Wirtschaftsinformatik an der Ferdinand Porsche FernFH in Wiener Neustadt und besuchen Lehrveranstaltungen der Fachhochschule St. Pölten.

Der Bachelor-Studienplan umfasst unter anderem theoretische und praktische Kurse zu Software Engineering, Betriebswirtschaft, Sicherheitstechnik oder Recht. Das erlernte Wissen sowie die erworbenen Fähigkeiten sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits während ihrer Tätigkeit im Unternehmen einsetzen, so spusu-Geschäftsführer Franz Pichler. Er sieht in der Kooperation mit den Fachhochschulen eine Win-Win-Situation: „Der Ausbildungszweig ermöglicht es den angehenden Akademikern, schon früh erste Praxiserfahrung zu sammeln. Das Unternehmen profitiert von hochmotivierten jungen Fachkräften in der IT-Branche.“

Eröffnungsfeier
spusu
Die Eröffnungsfeier in Wien mit den zehn ersten Studierenden der spusu Akademie

Auf europäisches Knowhow setzen

Bei der Eröffnung am Freitag war man sich einig, dass Europa im internationalen Mobilfunk-Wettbewerb auf ausreichend qualifiziertes Personal setzen müsse. „Gerade in den Kernkompetenzen des Lehrgangs – also Informatik und Technik – haben wir in Europa einen großen Aufholbedarf“, so Axel Jungwirth, Geschäftsführer der Ferdinand Porsche FernFH Wiener Neustadt. Auch das Coronavirus habe laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in den letzten Wochen eindrücklich gezeigt, dass man sich auf globale Geschäftsbeziehungen nicht verlassen dürfe: „Wenn wir etwas aus Corona lernen, dann, dass Europa in vielen Bereichen wieder unabhängiger werden muss.“

Die Kooperation zwischen dem österreichischen Mobilfunkanbieter und den beiden niederösterreichischen Fachhochschulen ist vorerst auf sechs Jahre angelegt. spusu beschäftigt derzeit 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den überwiegenden Großteil davon an den beiden Unternehmensstandorten in Wolkersdorf und Poysdorf (beide Bezirk Mistelbach). Der Personalstand wuchs seit der Firmengründung vor knapp fünf Jahren kontinuierlich. Im nächsten Studiengang wird das Unternehmen statt zehn bereits 20 Angestellte zu Wirtschaftsinformatikern ausbilden lassen, im Jahr darauf 30, heißt es. Ein aufbauendes Master-Studium ist dem Unternehmen zufolge bereits in Planung.