Der 27-Jährige brach am Samstag zu einer Skitour auf den Göller auf. Als er in die sogenannte Eisgrube abfuhr, dürfte sich laut Polizei ein Schneebrett gelöst haben, das ihn etwa 400 Meter mitriss und verschüttete. Weil er sich die ganze Nacht über nicht meldete, schlug eine Angehörige am Sonntag Alarm. Am Vormittag rückten 13 Freiwillige der Bergrettung St. Aegyd am Neuwalde aus, berichtet Bergretter Robert Salzer.
Da der Mann mit einem Lawinenwarngerät ausgestattet war, konnten ihn die Bergretter schnell orten. Für ihn kam trotzdem jede Hilfe zu spät. Gemeinsam mit der Alpinpolizei wurde der Tote geborgen. Wegen der derzeit unsicheren Schneelagen rät die Alpinpolizei, sich vor einer Skitour nicht nur mit Hilfe des Lawinenlageberichts zu informieren, sondern auch mit Ortskundigen über mögliche Gefahren zu sprechen.
Weiterer Unfall am Schneeberg
Bereits am Samstag hatte sich am Schneeberg ein weiterer Unfall ereignet. Ein Mann war in der „Breiten Ries“ unterwegs, als sich auf etwa 1.900 Metern Höhe eine Schneebrettlawine löste und ihn rund 450 Meter in die Tiefe riss. Der Alpinist wurde nicht verschüttet. Er wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht, berichtete die Bergrettung Niederösterreich/Wien am Sonntag.
Beim Abgang der Lawine wurde dem Skitourengeher seine gesamte Ausrüstung weggerissen, die Verletzungen seien vergleichsweise glimpflich ausgefallen. „Das ist bei Lawinen solchen Ausmaßes und derart großen Sturzhöhen eine absolute Ausnahme“, betonte Einsatzleiter Manfred Schönthaler. Aufgrund der Windböen sei bei der Bergung kein Hubschraubereinsatz möglich gewesen. Der Verletzte wurde nach der medizinischen Erstversorgung mit der Rettung ins Landesklinikum Wiener Neustadt gebracht.
Warum sich das Schneebrett gelöst hat, sei derzeit noch unklar. „Das Lawinenschneebrett könnte sowohl durch die geringe Zusatzbelastung des Beteiligten als auch durch eine Fernauslösung bedingt worden sein“, sagte Bergretter Karl Tisch. Dem werde man mit der Lawinenkommission und der Alpinpolizei nachgehen.
Genaue Vorbereitung empfohlen
Trotz der Lawinenwarnstufe „mäßig“ habe der Lawinenwarndienst in seinem Lagebericht auf Gefahrenstellen mit starken Schneeverfrachtungen hingewiesen. Es sei daher immer ratsam, den aktuellen Lagebericht genau zu lesen und in die Routenwahl miteinzubeziehen, betonte die Bergrettung.