Person sitzt in einer Zelle der Justizanstalt Göllersdorf in Niederösterreich (gestellte Szene)
APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Mann trennte sich in Justizanstalt Penis ab

In der Justizanstalt Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn) hat sich ein Insasse mit der Klinge eines Einwegrasierapparats einen Teil seines Penis abgetrennt. Der Mann musste operiert werden, der Penis konnte nicht mehr angenäht werden.

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche – das berichtet auch die Tageszeitung „Heute“. Der Insasse, ein russischer Staatsbürger, sei in Göllersdorf im Maßnahmenvollzug untergebracht, so der interimistische Leiter der Justizanstalt, Erich Huber-Günsthofer. Der Mann sei psychisch krank, weshalb er bei seiner Verurteilung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher nach Göllersdorf eingewiesen wurde.

In einer Gemeinschaftszelle habe er sich am Donnerstag zurückgezogen und die Klinge aus einem Einwegrasierapparat herausgebrochen. Ob er den Penis bewusst abgetrennt hat oder sich selbst beschneiden wollte, sei noch unklar, so Huber-Günsthofer. Der Anstaltsleiter betonte, der Mann sei nicht zurechnungsfähig, möglicherweise sei er während eines psychotischen Schubs auf die Idee gekommen.

Anstaltsleiter: „Normales Weiterleben möglich“

Weil der Blutverlust so enorm war, versuchte der Russe noch, sich den Penis abzubinden, ehe der sofort verständigte Anstaltsarzt die Erstversorgung übernahm. Der Mann wurde ins Krankenhaus Krems gebracht, wo es eine geschlossene Abteilung gibt. Kurz vor der Ankunft in Krems erlitt der Patient ein Kreislaufversagen. Lebensgefahr bestand allerdings zu keinem Zeitpunkt, wird seitens der Anstaltsleitung betont.

Im Krankenhaus wurde der Russe auf der Urologie operiert. Laut Huber-Günsthofer konnte der Penis nicht mehr angenäht werden, allerdings wurde die Wunde so weit versorgt, dass der Mann normal weiterleben kann. Er soll noch diese Woche aus dem Krankenhaus entlassen und nach Göllersdorf überstellt werden.