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Museum Niederösterreich
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Kultur

Landesmuseen geschlossen, Events abgesagt

Wegen des Erlasses der Regierung gibt es reihenweise Absagen, vor allem im Sport- und Kulturbereich. Zudem bleiben die Museen und Spielstätten der niederösterreichischen Kulturwirtschaft bis 3. April geschlossen. Im Profifußball steht alles still, im Amateurbereich soll der Ball aber weiter rollen.

Im Auditorium in Grafenegg hätten am Sonntag 430 Musikerinnen und Musiker bei der Matthäuspassion auftreten sollen. Das Publikum dazugerechnet, hätte man die erlaubte Zahl von 100 Personen in einem geschlossenen Raum weit überschritten. Die Chorszene Niederösterreich musste die Veranstaltung deswegen absagen.

Maßnahmen treten am Donnerstag in Kraft

Auch die Museen und Spielstätten der niederösterreichischen Kulturwirtschaft werden bis 3. April geschlossen. Dazu gehören etwa das Festspielhaus St. Pölten, die Schallaburg oder die Römerstadt Carnuntum. „In einer dramatischen Situation müssen wir dramatische Maßnahmen setzen", so Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH, in einer Aussendung, "als kulturelle und gesellschaftliche Leitbetriebe werden wir gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine professionelle und proaktive Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen sicherstellen.“ Diese Maßnahme tritt am Donnerstag in Kraft.

Die Absagen betreffen auch zahlreiche Konzerte, Tagungen und andere Veranstaltungen der Kultur.Region.Niederösterreich, etwa der Museumstag in Retz (Bezirk Hollabrunn) und Znaim (Tschechien), das Konzert des toskanischen Musikers Riccardo Tesi in Krems am 20. März oder aufhOHRchen im Festspielaus am 27. März. „Nicht nur Großveranstaltungen, die zentral organisiert wurden, sind betroffen. Wir bedauern auch sehr, dass viele Aktivitäten, wo sich Ehrenamtliche und Freiwillige im Bereich der Basis- und Breitenkultur engagieren, nicht durchgeführt werden können“, so der Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, Martin Lammerhuber, in einer Aussendung.

Abgesagt sind bis 3. April auch sämtliche Veranstaltungen im VAZ St. Pölten. Man arbeite daran, Veranstaltungen zu verschieben, so die Geschäftsführung. Gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit und können im Fall einer Absage zurückgegeben werden.

gestapelte Sessel im VAZ St. Pölten
ORF/Pöchhacker
Im VAZ St. Pölten werden alle Veranstaltungen abgesagt, wenn möglich gibt es Ersatztermine

Fußball: Profis pausieren, Amateurfußball läuft weiter

Auch im Sportbereich gibt es weitreichende Auswirkungen. Wie Österreichs Fußball-Bund (ÖFB) nach einer Sitzung mit den Landesverbänden am Mittwochvormittag bekannt gab, werden die Bewerbe unterhalb der beiden höchsten Ligen im Einklang mit den behördlichen Auflagen fortgeführt.

„Es gilt die behördliche Obergrenze von 500 Personen, deren genaue Ausformulierung gemäß Erlass abzuwarten ist“, hieß es einem Schreiben des ÖFB. Im Nachwuchsbereich wird ebenfalls weitergespielt. Sollten jedoch Schulschließungen erfolgen, wird der gesamte Nachwuchsspielbetrieb ausgesetzt, hielt der Dachverband fest. Dies gelte dann für Nachwuchsmeisterschaften sowie für alle über den ÖFB abgewickelten Nachwuchsspiele. Die Durchführung von Trainingseinheiten obliegt den Vereinen selbst.

Heimverein für Absagen verantwortlich

Die von der Regierung festgelegte Grenze von 500 Personen bei Freiluftveranstaltungen wird vor allem in der dritten und vierten Leistungsstufe einige Vereine vor Probleme stellen. In der Wiener Stadtliga darf sich die Vienna über gut besuchte Heimspiele freuen, in der Regionalliga Ost ist mit dem Wiener Sport-Club ein weiterer Wiener Traditionsverein engagiert.

In den übrigen in den Landesverbänden erfassten Ligen wie der Regionalliga Mitte oder den Landesligen wird die 500er-Grenze in Spitzenduellen oder Derbys ebenfalls geknackt. Sollte der Fall eintreten, dass diese „Gefahr“ besteht, ist der jeweilige Heimverein „verantwortlich, dies zu unterbinden“, wie es in einer Mitteilung des niederösterreichischen Landesverbands (NÖFV) heißt. Das Spiel sei dann im Vorfeld abzusagen. Oberste Prämisse war und ist, die Situation sachlich zu bewerten, „unaufgeregt und zu handeln und umsichtige Entscheidungen zu treffen“, schrieb der NÖFV.