Jüngste Bürgermeisterin
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Politik

Mit 27 jüngste Bürgermeisterin Österreichs

Bernadette Schöny (ÖVP) ist die neue Bürgermeisterin von Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling) und damit Österreichs jüngste Gemeindechefin. Ein Beachvolleyballplatz brachte sie vor über zehn Jahren in die Politik. Bei der Realisierung des Platzes fand sie Gefallen daran, sich politisch zu engagieren.

Bernadette Schöny ist auf dem Weg zu ihrem neuen Arbeitsplatz, in den ersten Stock des frisch renovierten Gemeindeamtes Kaltenleutgeben. Die 27-jährige ÖVP-Politikerin löste bei der vergangenen Gemeinderatswahl den früheren SPÖ-Bürgermeister ab. Jetzt ist sie Ortschefin von Kaltenleutgeben und Österreichs jüngste Bürgermeisterin.

Dass sie in dieses Amt gewählt wird, sei zu Beginn alles andere als geplant gewesen, erzählt sie. „Es war jetzt nicht unbedingt der Entschluss: ,Ich geh jetzt in die Politik.’ Ich habe mich für das damalige Beachvolleyplatz-Projekt interessiert. Das war etwas, bei dem ich den Eindruck hatte, dass man etwas Schönes für die Gemeinde machen kann“, erzählt Schöny.

Grundstein vor mehr als zehn Jahren gelegt

Damals, vor mehr als zehn Jahren, legte Schöny den Grundstein für ihr politisches Engagement. Die Junge Volkspartei (JVP) initiierte das Projekt zur Realisierung des Beachvolleyball-Platzes in der Wienerwaldgemeinde und suchte dafür Mitwirkende. Schöny entschied sich anzudocken und mitzugestalten. Der Volleyballplatz wurde zu ihrer Herzensangelegenheit. „Den Platz gibt es immer noch. Im Sommer spiele ich dort – eher selten, aber immer wieder, wenn es die Freizeit zulässt. Durch diesen Beachvolleyballplatz bin ich in die Politik gegangen“, sagt Schöny, die auch amtierende Landesgeschäftsführerin der JVP Niederösterreich ist.

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Bernadette Schöny erhielt als ÖVP-Spitzenkandidatin in Kaltenleutgeben bei der vergangenen Gemeinderatswahl 205 Vorzugsstimmen. Sie regiert gemeinsam in einer Koalition mit Gabriele Gerbasits (Die Grünen) als Vize-Bürgermeisterin

Respekt für Engagement in jungen Jahren

Dass sie so jung ist, störte bislang noch niemanden in ihrem neuen Umfeld, sagt sie: „Es hätte jetzt noch niemanden gegeben, der gemeint hätte, dass ich das nicht kann, weil ich jünger als andere bin.“ Auch im täglichen Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern laufe es gut. „Ich kann das jetzt gar nicht so sagen, wie es wäre, wenn ich älter wäre. Es gibt Bürgerinnen und Bürger, die Respekt davor haben, dass ich das in jungen Jahren schon mache.“

Bernadette Schöny ist aktuell eine von 180 Bürgermeisterinnen in Österreich. Das sind nur neun Prozent aller Gemeindechefs. Für junge Frauen, die sich für eine Karriere in der Politik interessieren, hat Schöny einen Tipp: „Einfach trauen! Ich bin 27 und will auch irgendwann eine Familie gründen. Wenn ich das Amt länger ausüben werde, wird das natürlich schlagend werden. Man braucht auch einen guten Partner, der zu einem steht. Im Prinzip ist es einfach wichtig ‚Ja‘ zu sagen.“