Coronavirus

Zahl der Infizierten steigt weiter

Die Zahl der Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, ist am Sonntag weiter gestiegen. Laut Sanitätsstab gibt es mittlerweile 111 bestätigte Fälle in Niederösterreich. Im Kampf gegen das Virus greift Österreich zu weiteren drastischen Maßnahmen.

Die Zahl der Infizierten stieg von Samstag auf Sonntag in Niederösterreich um 29 Personen – das entspricht einem Anstieg von 35 Prozent. Bislang wurden im Bundesland 1.145 Personen aufgrund des Verdachts auf eine mögliche Infektion getestet, 984 davon waren negativ, 111 positiv, 50 sind noch in Prüfung und daher offen, teilte der niederösterreichische Sanitätsstab am Sonntag (Stand: 11.30 Uhr) mit.

TV-Tipp

„NÖ heute spezial“, 20.15-20.45 Uhr, 15.3.2020

Von den 29 neuen bestätigten Fällen stammen elf aus dem Bezirk Amstetten. Erstmals gibt es auch positive Tests in der Stadt St. Pölten sowie in den Bezirken Melk und Krems (je ein Fall). Die weiteren neuen Fälle verteilen sich auf die Bezirke Korneuburg (4), Tulln (4), St. Pölten-Land (4) und Mödling (3).

14 Bezirke betroffen

In Niederösterreich gibt es damit nun 14 Bezirke, in denen Personen bisher positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die 111 bestätigten positiven Fälle verteilen sich nach Angaben des Sanitätsstabes auf die Bezirke Korneuburg (34), Tulln (26), Mistelbach (4), Hollabrunn (2), Bruck an der Leitha (3), Mödling (8), Amstetten (19), St. Pölten-Land (8), Lilienfeld (2), St.Pölten-Stadt (1) und in den Bezirken Neunkirchen, Baden, Melk und Krems je ein Fall.

In Österreich wurden bisher 800 Personen positiv getestet, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag mit Stand 8.00 Uhr bekanntgab. Insgesamt wurden 8.167 Personen auf eine Infektion untersucht. Ein Patient ist bisher in Wien verstorben, sechs sind wieder genesen, zwei davon in Tirol, drei in Wien und einer in Niederösterreich.

Weitere drastische Maßnahmen

Im Kampf gegen das Virus greift Österreich zu weiteren drastischen Maßnahmen. Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Sonntag in einer Sondersitzung des Nationalrats erklärte, wird es ein Versammlungsverbot geben und die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum erheblich eingeschränkt. Restaurants müssen ab Dienstag schließen, ebenso Parks und Spielplätze. Zudem sollen ehemalige Zivildiener eingezogen und Teile der Miliz aktiviert werden – mehr dazu in news.ORF.at.

Regierung schränkt Ausgang drastisch ein

Die österreichische Regierung setzt weitere drastische Schritte im Kampf gegen das Coronavirus. Die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum wird weiter eingeschränkt: Sportplätze und Spielplätze werden geschlossen. Auch Lokale dürfen ab Dienstag gar nicht mehr öffnen. Das sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) heute im Nationalrat im Zuge einer Sondersitzung zum Coronavirus.

Das Land Tirol verordnete am Sonntag de facto eine Ausgangssperre. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) kündigte in einer Erklärung an, eine „Verkehrsbeschränkung“ zu verordnen. Ausnahmen seien nur Notfälle oder wenn die Menschen Lebensmittel und Medikamente einkaufen beziehungsweise zur Arbeit müssten – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Ansturm auf Wirtschaftskammer-Hotline

Die Wirtschaftskammer Niederösterreich hat für das Wochenende eine „Corona-Hotline“ von 9.00 bis 18.00 Uhr eingerichtet, um Unternehmerinnen und Unternehmern für Fragen zur Verfügung zu stehen. Aufgrund der Vielzahl von Anfragen kommt es dabei zu Überlastungen, teilte die Wirtschaftskammer am Sonntagvormittag mit. Rückrufe, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten wurden, würden „selbstverständlich auch durchgeführt“.

Eine endgültige Auflistung jener Branchen, die ab Montag teilweise oder gänzlich schließen müssen, wird am Abend fertiggestellt sein, so die Wirtschaftskammer weiter. Die Mitglieder sollen noch am Sonntag via Newsletter darüber informiert werden.