In der Spezialklinik in Melk steht für Covid-19-Kranke eine ganze Abteilung zur Verfügung, die 28 Betten umfasst. Bei Bedarf gibt es auch eine zweite Abteilung, die weitere 30 Betten hat. Theoretisch könnte aber auch die gesamte Klinik zu einem Infektionshaus umgewandelt werden, sagt Rupert Strasser, ärztlicher Direktor am Landesklinikum Melk: „Wenn es so weiter geht wie jetzt, dann gehe ich davon aus, dass das Gesundheitssystem in Niederösterreich diese Herausforderung meistern können wird.“
Die Betreuung der Patienten würde derzeit sehr strukturiert erfolgen, sagt Strasser. Das bedeutet, dass Patienten, die keine schweren Krankheitserscheinungen haben, zu Hause betreut werden bzw. in Quarantäne sind. Ein Patient des Spitals soll demnächst in häusliche Pflege entlassen werden. Zudem wurde für das Spital ein Stufenplan erarbeitet, mit dem die Kliniken Schritt für Schritt in Infektionsbereiche umgewandelt werden können.
Spitalstüren geschlossen
Das Personal wurde bereits speziell ausgerüstet und geschult, sagt der ärztliche Direktor: „Die Tätigkeit im Klinikum für das Personal würde ich als sehr, sehr sicher einstufen. Ich habe eher Sorge, dass Mitarbeiter durch Kontakte außerhalb des Klinikums eine Infektion erleiden.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden aber ein großes Verantwortungsbewusstsein beweisen und mit viel Engagement an der Bewältigung der Situation mitarbeiten, ist Strasser überzeugt.
Neben den Covid-19-Kranken werden in Melk derzeit weiterhin auch andere Patienten behandelt. Am Montag blieben die Türen allerdings geschlossen. Die Landeskliniken-Holding begründet den Schritt damit, dass sich einige Besucher vergangenes Wochenende nicht an das Besuchsverbot halten wollten. Damit wolle man alle Beteiligten vor einer Ansteckung bewahren: das medizinische Personal, die Patienten, sowie die Besucherinnen und Besucher.