Schnabl Franz SPÖ
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Coronavirus

Schnabl: „Ruhe bewahren“ bei Reisestornos

30 Prozent der Niederösterreicher hatten zu Ostern einen Kurzurlaub geplant und müssen nun stornieren. Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ), der für den Konsumentenschutz zuständig ist rät, Ruhe zu bewahren.

Das Außenministerium rät Österreichern derzeit von Auslandsreisen generell ab. Diese wären mit „hohem Sicherheitsrisiko“ verbunden, insbesondere, weil man aufgrund fehlender Rückreisemöglichkeiten stranden könnte. Zudem haben schon viele Länder Einreiseverbote bzw. Einreise-Quarantäne für Österreicher beschlossen, darunter Israel und Kroatien.

Für besonders betroffene Länder gibt es formelle Reisewarnungen des Außenministeriums: Für Teile Chinas, Italien, den Iran, zuletzt auch für Frankreich, die Schweiz und Spanien. Alle Flüge zwischen Österreich und diesen Ländern werden ausgesetzt. Die vom Außenministerium formell ausgesprochene Reisewarnung berechtigt zu kostenlosen Stornierungen. „Wenn die höchste Reisewarnstufe unmittelbar bei Antritt gilt, dann ist diese Reise kostenlos zu stornieren“, bekräftigt Schnabl am Mittwoch gegenüber noe.ORF.at. Er bekomme viele Anfragen diesbezüglich mit, „viele haben vor der Krise ja noch einen Urlaub gebucht“, so Schnabl. Daher würden nun vermehrt Fragen auftauchen, ob man diese Reisen noch antreten soll und ob diese kostenlos zu stornieren sind.

In einem Bus, Sitze mit Menschen von hinten
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Von Auslandsreisen wird derzeit generell abgeraten

Osterferien als Fragezeichen

Wie sich die Corona-Situation in den nächsten Wochen entwickelt und wie sie sich auf die Osterreisezeit auswirkt, sei noch unklar. „Das kann man jetzt noch nicht sagen, das ist insofern noch ein Fragezeichen. Da gilt es Ruhe zu bewahren und zuzuwarten, welche Maßnahmen, welche Warnstufen und welche Risikoeinschätzungen dann unmittelbar vor Reiseantritt dann gelten.“

VKI-Hotline für Reiserechtsfragen: Die Hotline ist von Montag bis Sonntag, von 9.00 bis 15.00 Uhr, unter 0800 201 211 erreichbar.

Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Gratis-Hotline für Reiserechtsfragen des Vereins für Konsumenteninformation. Der VKI richtete im Auftrag des Sozialministeriums angesichts der Ausbreitung des Coronavirus diese ein. Seit Anfang März werden Konsumenten zu reiserechtlichen Fragen beraten.

„Lokalen Handel unterstützen“

In diesen außergewöhnlichen Zeiten warnt Schnabl auch vor Betrügereien im Onlinehandel. „Es gibt tatsächlich den Umstand, dass diese Notsituation von Betrügern im Internet genützt wird“. Der kriminalpolizeiliche Beratungsdienst habe deshalb eine eigene E-Mail-Adresse (against-cybercrime@bmi.gv.at) eingerichtet, wo solche Vorfälle gemeldet werden können. Auch die Konsumentenschutzdienststelle des Landes kooperiere in der Hinsicht mit einigen Plattformen, so Schnabl – mehr dazu in Kriminelle nutzen Coronavirus zu Betrug (noe.ORF.at; 17.3.2020).

Es sei jedenfalls Vorsicht bei allen unbekannten E-Mail-Adressen sowie Mails mit Betreff „Corona“ geboten. „Generell gilt Vorsicht walten zu lassen im Onlinehandel, besser ist ohnedies aus wirtschaftlichen Gründen sowieso den lokalen Handel zu unterstützen“, so Schnabl. Man solle verstärkt auf österreichische Produktanbieter setzen.

Gemeinden als Anlaufstellen

Neben den Reisestornos und dem Onlinehandel kommen laut Schnabl derzeit auch immer wieder Anfragen, ob der Virus über das Trinkwasser verbreitet werden kann. „Wir haben mit den Experten ausführlich darüber diskutiert, derzeit gibt es keinen Anlass zur Sorge.“ Es sei keine Einschränkung in der Wasserqualität zu befürchten. In allen Gemeinden gebe es zudem Anlaufstellen, etwa für Menschen, die sich nicht selbst versorgen können.