Tonkünstler Orchester Niederösterreich vor dem Wolkenturm in Grafenegg
Mark Glassner
Mark Glassner
Kultur

Tonkünstler hoffen auf Konzerte im Oktober

Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich hat die Höhepunkte des Abonnements für 2020/21 vorgestellt. Laut Aussendung soll die Konzertsaison am 4. Oktober mit Carl Orffs „Carmina Burana“ eröffnet werden. „Wir gehen schwer davon aus, dass wir im Oktober wieder normale Zustände haben“, hieß es seitens des Orchesters.

Aufgrund der verhängten Veranstaltungsbeschränkungen sind derzeit bis 14. April alle Konzerte abgesagt. Die Geschäftsführung habe außerdem einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, um das Orchester mit Residenzen im Wiener Musikverein, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg erhalten und den Spielbetrieb ehestmöglich wieder aufnehmen zu können, so das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in einer Aussendung.

Als Highlights der kommenden Saison sind Antonin Dvoraks Symphonie „Aus der Neuen Welt“, Gustav Mahlers erste Symphonie, Richard Strauss’ „Alpensinfonie“ und Franz Schuberts Große C-Dur-Symphonie sowie Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ angekündigt.

Tonkünstler Orchester Niederösterreich im Festspielhaus Sankt Pölten
Werner Kmetitsch
Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich im Festspielhaus St. Pölten, eine seiner drei Residenzen

Am Pult debütieren Mei-Ann Chen, Long Yu und Patrick Hahn in den Abonnementreihen des Orchesters im Musikverein Wien. Robert Trevino, Krzysztof Urbanski, Jun Märkl und Francois Leleux kehren als Gastdirigenten zurück. Als Solistinnen und Solisten treten unter anderem Alice Sara Ott, Nobuyuki Tsujii, Alexander Ullman, Emmanuel Tjeknavorian sowie Lucas und Arthur Jussen auf.

Ein neuer Zyklus und zwei Tourneen

Zudem gebe es auch drei Konzerte im Format „Erklärt. Erlebt!“, das mit Ö1-Moderator Albert Hosp berühmte Beispiele des romantischen Orchesterrepertoires durchleuchtet. Neben zwölf symphonischen Abonnement-Programmen wird an drei Abenden in der Reihe „[Plugged-In]“ der Schwerpunkt auf die menschliche Stimme gelegt. Mit dem Orchester treten die A-cappella-Formation Vocal Sampling, Fado-Star Camane und Ankathie Koi auf.

Zu den Höhepunkten im Konzertalltag gehören in der Saison 2020/21 zwei Tourneen: Im Oktober 2020 unternimmt das Orchester die mittlerweile sechste Gastspielreise nach Großbritannien seit der Jahrtausendwende. Im Februar 2021 reisen die Tonkünstler und Chefdirigent Yutaka Sado zum dritten Mal gemeinsam nach Japan, um in Millionenstädten wie Tokio, Osaka, Nagoya und Niigata aufzutreten.

Neben Festtagskonzerten zu Weihnachten, Silvester, Neujahr und am Karfreitag wurden zwei Tanztheater-Produktionen im Festspielhaus St. Pölten und die Mitwirkung beim Grafenegg Festival angekündigt. Zudem soll es Konzerte in Baden und Wiener Neustadt geben.

Nachwuchs kommt aus der Orchesterakademie

Auf die Komplexität des Berufs eines Orchestermusikers stellen sich seit Jahresbeginn 2020 sieben junge Musikerinnen und Musiker ein, die der Orchesterakademie der Tonkünstler angehören. Zum Ausbildungsprogramm, das auch eine Kooperationsvereinbarung mit der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien beinhaltet, gehören neben der täglichen Orchesterarbeit auch Instrumentalunterricht, Kammermusik, Probespieltraining und Spezial-Coachings. Die Tonkünstler-Akademie bietet Platz für bis zu 14 Nachwuchsmusikerinnen und -musiker.

Das Tonkünstler-Orchester ist das einzige österreichische Symphonieorchester, das mit seinen Spielstätten im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg über drei Residenzen verfügt. Es besteht knapp zur Hälfte aus Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei circa 42 Jahren.