Coronavirus

Mikl-Leitner: „Der Weg ist richtig“

Nach der ersten Woche der Ausgangsbeschränkungen sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, dass wir „diesen Weg auch weiterhin fortsetzen müssen.“ Sie betonte im Interview mit noe.ORF.at: „Der Weg ist richtig“.

Seit Montag gelten in ganz Österreich Ausgangsbeschränkungen. Nur wer einen triftigen Grund hat, soll sein oder ihr Zuhause verlassen. Abgesehen von notwendigen Besorgungen für sich und Bedürftige oder um arbeiten zu gehen, sollten die Menschen zu Hause bleiben. Spaziergänge, alleine oder mit Mitbewohnerinnen und -bewohnern, sind ebenso erlaubt.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
ORF
„NÖ heute“-Moderator Werner Fetz im Gespräch mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner

noe.ORF.at: Frau Landeshauptfrau, es geht die erste Woche mit drastischen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus zu Ende. Wie sieht Ihre erste Bilanz dieser Woche aus?

Johanna Mikl-Leitner: Das Coronavirus hat sowohl das öffentliche Leben, aber auch das Leben jedes Einzelnen von uns total auf den Kopf gestellt. Teilweise sind die Geschäfte geschlossen. Die eingeschränkte Bewegung von uns allen, die Absage von Veranstaltungen und die Minimierung der sozialen Kontakte haben dazu geführt, dass unser aller Leben etwas langsamer wurde. Diese Langsamkeit müssen wir auch beibehalten.

Das heißt, jeder und jede von uns ist aufgefordert, sich weiterhin an die Verhaltensregeln zu halten, um Zeit zu gewinnen, damit sich das Virus langsamer ausbreitet, damit unsere Forscherinnen und Forscher ausreichend Zeit haben, ein Medikament oder einen Impfstoff zu finden – und, um Zeit zu gewinnen, damit wir die Erkrankten auch in Zukunft bestens medizinisch betreuen können.

noe.ORF.at: Sie sprechen die Verhaltensregeln an. 55 Anzeigen hat es seitens der Polizei – Stand Freitag Vormittag – gegeben, weil sich Menschen getroffen haben, etwa in Parks. Ist das eine zufriedenstellende Bilanz oder braucht es hier noch klarere Maßnahmen?

Mikl-Leitner: Ich glaube diese Zahl zeigt ganz klar, dass diese tragische Situation beim Großteil der Bevölkerung angekommen ist. Ein herzliches ,Danke’ an die niederösterreichischen Landsleute, die ihre sozialen Kontakte minimieren, aber auch an jene, die arbeiten gehen, dass sie diesen Sicherheitsabstand auch einhalten – zum Schutz von sich selber und aller anderen. So können wir Leben retten und das ist auch weiterhin so gefordert.

noe.ORF.at: Niederösterreich hat zusätzlich zu Melk vier weitere Schwerpunktkrankenhäuser definiert, mit 960 Betten für Coronavirus-Erkrankte. Rechnet man noch mit so einem deutlichen Anstieg?

Mikl-Leitner: Wir sehen, dass es weiterhin einen Anstieg gibt, aber auch, dass dieser Anstieg bereits geringer ist. Das heißt, dass er nicht bei 40 Prozent, sondern jetzt bereits bei 20 Prozent liegt. Das heißt: Die Maßnahmen greifen. Wir sind gefordert eine Situation, wie wir sie in Italien erleben, zu verhindern. In Italien ist das Gesundheitssystem zusammengebrochen. Unsere Aufgabe ist es, alles zu tun, damit es ausreichend Kapazität gibt, damit wir die Erkrankten weiterhin bestens versorgen können. Deswegen gibt es auch diese Maßnahmen und die Bereitstellung dieser medizinischen Vorkehrungen.

noe.ORF.at: Die Bundesregierung hat ihre Maßnahmen bis 13. April verlängert. Wann rechnen Sie damit, dass in Niederösterreich Normalität einkehren wird?

Mikl-Leitner: Wir sehen, dass die Maßnahmen greifen, dass die Erkrankungen nicht mehr in der Dimension wie vor einer Woche ansteigen. Das heißt: Der Weg ist richtig und diesen Weg müssen wir auch weiterhin fortsetzen. Ich weiß, dass das für uns alle Verzicht bedeutet, und natürlich weiterhin alle Regulative einzuhalten. Da wirklich ein herzliches ,Danke’ an all jene, die dadurch Leben retten.