Die Sozialen Medien werden aktuell auf zwei Arten genutzt. Erstens, um über diese Plattformen Freiwillige zu finden, die im Pflegebereich aushelfen können, etwa diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, aber auch Pflegefachassistenten, Pflegeassistenten sowie Rettungssanitäter. Andererseits werden Facebook und Co. nach Hilferufen durchsucht.
In mehr als 100 Fällen in Niederösterreich und Wien konnte man schon helfen, etwa, wenn die 24-Stunden-Betreuung von Pflegebedürftigen nicht mehr verfügbar ist. Dann springt, bis Ersatz organisiert wird, ein Freiwilliger ein, und füllt die Betreuungslücke, sagt Markus Golla, Leiter des Studiengangs für Gesundheit- und Krankenpflege an der IMC Fachhochschule Krems.
Flüchtlingskrise 2015 als Bewährungsprobe
Es handelt sich dabei um Studierende genauso wie Pensionisten oder Selbstständige, die je nach Ausbildung eingesetzt werden. Da sich österreichweit mehr als 1.300 Menschen gemeldet haben, gibt es aktuell neun Bundesländerkoordinatoren, die ihre Gruppe koordinieren. Man sei in engem Kontakt mit dem Gesundheitsministerium und anderen für die Pflege relevanten Stellen, wie etwa dem Dachverband für die 24-Stunden-Betreuung, der Wirtschafts- und der Arbeiterkammer.
Ziel sei es, künftig auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen auszuhelfen, sollten hier Engpässe entstehen. Am Aufbau dieser Struktur arbeite man derzeit, so Golla. Wie gut das funktionieren kann, zeigte das Jahr 2015. Am Höhepunkt der Flüchtlingskrise wurden damals auf diese Weise 2.500 Freiwillige organisiert, die pro Tag bis zu 800 Hilfebedürftige am Hauptbahnhof in Wien in mehreren Schichten versorgten.