Erstaufnahmestelle Ost in Traiskirchen von außen
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Coronavirus

Zwei Fälle im Aufnahmezentrum Traiskirchen

Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) sind heute zwei Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Bezirkshauptmannschaft hat deshalb ein Betretungsverbot erlassen. Das Zentrum darf weder betreten noch verlassen werden.

Das Betretungsverbot für das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen gilt vorerst bis 13. April. Etwa 630 Flüchtlinge sind dort derzeit untergebracht. Für sie bedeutet das, dass sie zumindest auch bis zu diesem Tag im Erstaufnahmezentrum bleiben müssen.

Ausgenommen von dem Betregungsverbot sind lediglich Einsatzkräfte sowie Personen, die für „die Betreuung und Versorgung unabdingbar sind“, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Landespressedienstes. Das Ziel sei, „einer weiteren Verbreitung des Coronavirus innerhalb und außerhalb der Betreuungsstelle effektiv entgegenzutreten“, wurde in der Aussendung betont.

„Für mich ist es nur logisch, dass hier gleich vorgegangen wird wie in anderen großen Einrichtungen, wo viele Menschen zusammen kommen“, befand Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) in einer Reaktion. Wichtig sei, dass für eine „dementsprechende psychologische Betreuung für die Flüchtenden in dieser Situation“ gesorgt werde.

72-Jähriger in Melk gestorben

Im Landesklinikum Melk ist in der Nacht auf Dienstag ein positiv auf das Coronavirus getesteter 72-Jähriger gestorben. Er hatte laut Bernhard Jany von der NÖ Landeskliniken-Holding auch an massiven Grunderkrankungen gelitten. „Wir drücken den Hinterbliebenen unsere Anteilnahme aus“, sagte Jany.

Der Verstorbene ist das siebente Covid-19-Todesopfer in Niederösterreich. Am Sonntag gab die Landeskliniken-Holding drei Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus bekannt, am Freitag waren ein 81-Jähriger in St. Pölten und eine 96-Jährige im Landesklinikum Melk gestorben. Der erste Tote im Bundesland war am Mittwoch ein 76-Jähriger in Melk. Bisher litten alle Todesopfer in Niederösterreich unter verschiedenen Grunderkrankungen.

Insgesamt 609 bestätigte Fälle in Niederösterreich

Insgesamt gibt es in Niederösterreich laut Landessanitätsstab 609 bestätigte positive Fälle mit Stand Dienstag, 7.45 Uhr. Im Vergleich zum Vortag sind das 97 mehr. Die Gesamtzahl der bisher durchgeführten Testungen beläuft sich auf 4.962.

Die 609 bestätigten positiven Fälle in Niederösterreich verteilen sich auf die Bezirke Amstetten (92), Baden (28), Bruck an der Leitha (18), Gänserndorf (19), Gmünd (2), Hollabrunn (2), Korneuburg (67), Krems-Stadt (4), Krems (29), Lilienfeld (10), Melk (27), Mistelbach (37), Mödling (59), Neunkirchen (54), St. Pölten (49), St. Pölten-Stadt (17), Scheibbs (11), Tulln (58), Waidhofen an der Thaya (3), Waidhofen an der Ybbs-Stadt (3), Wiener Neustadt (5), Wiener Neustadt-Stadt (13) und Zwettl (2).

Pflegeheimbewohnerin in Kirchstetten positiv getestet

Am Mittwoch wurde auch ein Fall aus dem Pflegezentrums „Clementinum“ in Kirchstetten (Bezirk St. Pölten) bekannt. Eine Bewohnerin wurde positiv auf das Coronavirus getestet. „Wir stehen in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden“, sagte Christina Pinggera, Sprecherin der „Haus der Barmherzigkeit“-Gruppe am Dienstag zur APA. Dem Pflegepersonal wurden laut „Kurier“ (Online) Schutzbrillen, Kittel und Einmalhandschuhe übergeben.

„Der betreffende Wohnbereich wird auf Quarantänebereich umgestellt“, so Pinggera. „Derzeit arbeitet so wenig Personal wie möglich“, fuhr sie fort. Man setze die Entscheidungen des Landessanitätsrates um. Ob weitere Bewohner getestet würden, hänge von der Behörde ab.

88 Patienten werden in Krankenhäusern behandelt

In den Landeskliniken Melk, Lilienfeld, Neunkirchen, Hollabrunn, Waidhofen an der Thaya, Krems, Amstetten, Baden sowie im Universitätsklinikum St. Pölten sind derzeit 88 Covid-19-Erkrankte stationär aufgenommen. Am Universitätsklinikum Tulln, an dem vergangene Woche eine Ärztin positiv getestet worden war, ist die Neonatologie, die Gynäkologie sowie die Endoskopie wieder geöffnet. Kinder könnten akut erstversorgt werden. Stationäre Aufnahmen gebe es noch nicht, so ein Sprecher.