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APA/HANS PUNZ
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Coronavirus

Neun Todesfälle außerhalb von Spitälern

Außerhalb von Krankenhäusern sind in Niederösterreich bis Montagfrüh neun Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. In den Landeskliniken gab es bisher 21 Covid-19-Tote. Unterdessen stieg die Zahl der Corona-Infizierten weiter an.

Am Sonntagabend forderte das Coronavirus zwei weitere Todesopfer in den heimischen Spitälern. Ein 63- und ein 61-Jähriger starben im Universitätsklinikum St. Pölten bzw. im Landesklinikum Melk. Beide Männer litten laut Bernhard Jany, Sprecher der Landeskliniken-Holding, an Grunderkrankungen. In niederösterreichischen Krankenhäusern gibt es mittlerweile 21 Covid-19-Tote.

Außerhalb von Krankenhäusern wurden in Niederösterreich bis Montagfrüh neun Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Wie auf APA-Anfrage aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mitgeteilt wurde, umfasst diese Zahl Personen, die in einem Pflegeheim oder zu Hause starben. Bisher starben daher 30 mit dem Coronavirus infizierte Menschen im Bundesland.

1.386 bestätigte Fälle in Niederösterreich

Insgesamt erhöhte sich die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen am Montag (Stand: 8.00 Uhr) laut Gesundheitsministerium im Vergleich zum Vortag um 110 auf 1.386. Die Gesamtzahl der bisher durchgeführten Testungen in Niederösterreich belief sich laut Angaben des niederösterreichischen Sanitätsstabes auf 8.189. Zudem gebe es 86 wieder genesene Personen, heißt es auf der Homepage des Sanitätsstabs.

Insgesamt wurden in Österreich (Stand: 9.30 Uhr) 9.125 Personen bisher positiv getestet. Die Zahl der durch das Coronavirus verstorbenen Personen in Österreich stieg am Montagvormittag (Stand: 10.30 Uhr) auf mehr als 100. 108 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, teilte das Innenministerium in einer Aussendung mit. 999 Infizierte wurden inzwischen in Spitälern behandelt, 193 davon auf Intensivstationen.

Weniger Anrufe bei Hotline 1450

Die Hotline 1450 verzeichnete in der abgelaufenen Woche aus Niederösterreich 11.463 Anrufe und damit um 7.300 Telefonate weniger als noch in den sieben Tagen davor. Seit Ende Februar wurden 47.827 Anliegen von Menschen aus dem Bundesland bei der Gesundheitsberatung bearbeitet, teilten Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) und Notruf-NÖ-Chef Christof Chwojka am Montag in einer Aussendung mit. Von der Gesamtzahl der Beratungen hatten 46.820 einen Corona-Bezug. Bei mehr als 2.000 Gesprächen sei es um „andere gesundheitliche Anliegen gegangen“, rechnete Chwojka vor. Grund für den starken Rückgang an Anrufen sei hauptsächlich, dass keine Personen mehr aus Risikogebieten wie etwa Italien oder Tirol zurückkehren würden, heißt es seitens Notruf-NÖ.

Die bisher meisten Anrufe bei 1450 aus Niederösterreich wurden am 16. März mit 3.312 registriert. Viel zu tun für die Hotline-Mitarbeiter gebe es generell von 8.00 bis 10.00 Uhr, eine weitere Spitze gebe es am Nachmittag von 16.00 bis 18.00 Uhr. „Jeder Anruf wird gehört, jede Frage beantwortet“, betonte Eichtinger. Der Landesrat wies zudem darauf hin, dass es bei den übrigen Dienstleistungen von Notruf NÖ wie dem Rettungsnotruf 144 oder dem NÖ Ärztedienst 141 zu keinen Wartezeiten komme.

App für Mitarbeiter bei Landesgesundheitsagentur

Währenddessen präsentierte die Landesgesundheitsagentur am Montag eine App für ihre knapp 22.000 Mitarbeiter. Mit „LGA update“ soll laut Aussendung „transparent, niederschwellig und rasch“ über „Lageänderungen und neueste Informationen im Zusammenhang mit Covid-19“ informiert werden. Die „in Rekordzeit“ entwickelte Applikation sei via Desktop, Tablet und Smartphone abrufbar.

„Wir haben uns gerade jetzt für diese neue Form der Informationsweitergabe an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entschlossen, weil standardisierte Inhalte Sicherheit geben und dazu beitragen, den Informationsstand aller im System gleichermaßen hoch und aktuell zu halten“, betonte Konrad Kogler, der Vorstand der Landesgesundheitsagentur. Schnelle Lageänderungen ließen sich nur auf diese Weise an alle Beteiligten kommunizieren. Die App soll neben Statusmeldungen auch Tipps zum Umgang mit Schutzausrüstung abdecken. Ebenso geliefert werden Fragen und Antworten zu dienstlichen, medizinischen und rechtlichen Themenbereichen.

Sozialmärkte verzichten auf Einkommensnachweis

Um derzeit allen Menschen einen Zugang zu günstigen Lebensmitteln zu ermöglichen, verzichten die Soogut – Sozialmärkte in Niederösterreich ab sofort und bis auf weiteres auf einen Mitgliedsausweis beziehungsweise Einkommensnachweis, den die Konsumenten bisher beim Einkauf vorzeigen mussten. Aufgrund der derzeit rasant ansteigenden Arbeitslosigkeit rechne man mit einem großen Zustrom auf die Sozialmärkte in den nächsten Wochen, heißt es seitens der Soogut – Märkte. Der Sozialmarkt in St.Pölten liefert ab sofort auch Essen aus, dieser Service soll, wenn möglich, auch auf alle anderen Soogut – Sozialmärkte in Niederösterreich ausgedehnt werden. Hier suche man noch dringend nach freiwilligen Helfern, so die Sprecherin der Soogut – Märkte Ursula Oswald.