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APA/HERBERT PFARRHOFER
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Wirtschaft

51 Prozent mehr Arbeitslose im März

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ist mit Ende März auf 78.440 gestiegen – ein Plus von 50,7 Prozent. Das ist die höchste Zahl an Arbeitslosen seit 1945.

In den ersten beiden Märzwochen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr noch um 9,7 Prozent zurückgegangen. Mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen ist die Zahl dann binnen 16 Tagen massiv gestiegen. „Das ist eine enorme Herausforderung. Wir setzen alles daran, dass Arbeitslose in dieser schweren Zeit trotz Rekordarbeitslosigkeit pünktlich und so rasch wie möglich zu ihrem Geld kommen“, so AMS-NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich.

Jüngere stärker betroffen als Ältere

Jüngere Menschen sind stärker betroffen als ältere: bei den 20- bis 24-Jährigen beträgt das Plus 86,5 Prozent, bei den über 50-Jährigen ist die Steigerung mit 31,8 Prozent vergleichsweise niedrig. Ausländische Staatsbürger sind stärker betroffen als Inländer. Gleichermaßen betroffen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind hingegen Frauen und Männer. Bei den Bezirken verzeichnen Scheibbs (+139,9 Prozent), Melk (+114,3 Prozent) und Waidhofen an der Ybbs (+95,9 Prozent) prozentuell die höchste Steigerung an Arbeitslosen, hier haben sich die Zahlen teils mehr als verdoppelt. In absoluten Zahlen sind St. Pölten (+3.180 Arbeitslose), Baden (+2.326 Arbeitslose) und Wiener Neustadt (+2.134 Arbeitslose) Spitzenreiter. Besonders stark betroffen ist die Hotellerie und Gastronomie sowie die Baubranche.

Niederösterreich liegt unter dem Bundesschnitt

„Wir werden die Herausforderung gemeinsam schaffen“, sagte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP), „wir müssen jetzt die Weichen für die Zeit danach stellen, um die Menschen in den Arbeitsmarkt wieder integrieren zu können.“ Das neue Kurzarbeitsmodell des AMS werde sehr gut angenommen, so Eichtinger.

Im Bundesländervergleich hat Wien die geringste Steigerung mit 38,9 Prozent, gefolgt von Niederösterreich (+50,7 Prozent) und dem Burgenland (+61,5 Prozent). Alle drei Bundesländer liegen unter dem Österreichschnitt von 65,7 Prozent. Die höchste Steigerung bei der Arbeitslosigkeit im März verzeichnet Tirol mit 199 Prozent – mehr dazu in news.ORF.at.