Radfahrer, Spaziergänger, Wanderer – sie alle waren am Samstag im Helenental im Wienerwald unterwegs. Auch während der Krise verzeichnet die Region zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus unterschiedlichen Bundesländern. Zum Teil seien sogar mehr Menschen als vor den Ausgangsbeschränkungen unterwegs, sagte Christoph Vielhaber, Geschäftsführer des Wienerwald Tourismus, gegenüber noe.ORF.at: „Es gibt hier natürlich einige Hotspots, wo es auch vor den Einschränkungen immer wieder zu einem gewissen Andrang an Besuchern oder Gästen gekommen ist. Das verstärkt sich jetzt teilweise.“
Gefährliche Strecken wurden gesperrt
Auf Empfehlung des Sportministeriums habe man aber bereits die Mountainbike-Strecke gesperrt, um das Unfallrisiko zu reduzieren, sagte Vielhaber. Dadurch sollen vor allem die Einsatzkräfte geschützt werden, denn bei Rettungseinsätzen könne der erforderliche Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden.
Der Wienerwald Tourismus-Geschäftsführers appellierte an die Gäste: „In der aktuellen Situation muss selbst ich als Touristiker darum bitten, die Ausgangsbeschränkungen zu beachten. Je besser wir das tun, desto schneller können sie gelockert werden.“ Umso früher könnten außerdem wieder alle Tourismus- und Freizeitangebote zur Verfügung stehen.
Polizei rät von Autoanreise ab
Auch auf der Hohen Wand (Bezirk Wiener Neustadt) gingen am Wochenende noch immer viele ihren zum Teil nicht ganz ungefährlichen Hobbys nach. So waren etwa Kletterer und Wanderer unterwegs. Um die Bevölkerung zu schützen, sperrte die Gemeinde heuer bereits einmal die Zufahrtsstraße ab. Ein ähnliches Bild bot sich auf dem Anninger (Bezirk Mödling). Auch hier waren zahlreiche Menschen angereist, um einen Ausflug ins Grüne zu unternehmen.
Prinzipiell sei das erlaubt, sofern man alleine oder mit Personen aus demselben Haushalt unterwegs sei, betonte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Die Polizei rate dennoch von einer Anreise mit dem Auto ab, um auch hier Unfälle zu vermeiden. Spaziergänge sollten idealerweise in der Nähe des eigenen Wohnortes unternommen werden.
Appell auch von der Landesregierung
Johann Baumschlager zufolge würde sich der Großteil der Bevölkerung zwar an die Maßnahmen der Bundesregierung halten, ein paar Ausreißer gebe es aber. Gelegentlich müssten Personen auch gestraft werden: „Das sind meist Delikte, wo der Abstand von mindestens einem Meter trotz Aufforderung und trotz Information nicht eingehalten wird“, berichtete der Sprecher der Landespolizeidirektion. Die Höchststrafe dafür liege bei 3.600 Euro.
Auch seitens der Landesregierung appellierte man an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten. Ansonsten erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit einer schnelleren Ausbreitung von SARS-CoV-2. Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) verwies auf die Verantwortung, die aktuell jeder trage: „Für die eigene Gesundheit, aber auch das Wohl der gesamten Gesellschaft. Derzeit ist es einfach nicht möglich, ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen, Berg- oder Radtouren. Wir müssen einfach darauf schauen, dass wir derzeit unsere Rettungskräfte nicht überfordern.“