Coronavirus, REWE, Schutzmasken um einen Euro zum Verkauf
APA/JOHANNES BRUCKENBERGER
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Wirtschaft

Masken im Supermarkt nicht überall gratis

Seit Montag müssen alle Personen in größeren Geschäften einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die meisten Supermärkte stellen die Masken derzeit gratis bereit, die REWE-Gruppe (Billa, Merkur, Penny, Bipa, ADEG) verlangt hingegen einen Euro pro Maske.

Die sogenannten Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) werden in den Geschäften des REWE-Konzerns im Dreierpack um drei Euro angeboten. Billa, Merkur, Penny, Bipa und ADEG gehe es mit dem Kostenbeitrag darum, alle Kunden, die einen Einweg-Mund-Nasen-Schutz bevorzugen, daran zu erinnern, dass sie ein wertvolles, weltweit knappes Gut in Händen halten und sie zu bitten, verantwortungsvoll damit umzugehen, so ein Sprecher des REWE-Konzerns mit Sitz in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling).

Laut Erlass des Gesundheitsministeriums sollten die Masken eigentlich gratis sein. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) habe aber in der Pressekonferenz am Montag darauf hingewiesen, „dass es in Ordnung sei, dass Supermärkte etwas für den Mund-Nasen-Schutz verlangen, wenn damit kein Gewinn erzielt wird“, sagte ein REWE-Sprecher am Montag zur Austria Presse Agentur (APA).

Coronavirus, REWE, Schutzmasken um einen Euro zum Verkauf
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Der Bedarf an Schutzmasken ist enorm: Bei REWE gehen laut eigenen Angaben täglich 1,9 Millionen Kunden ein und aus

„Natürlich ist in unseren Filialen niemand gezwungen, diese Masken zu kaufen. Uns sind alle Kunden willkommen, wir weisen niemanden ab, so lange Mund und Nase in der Filiale bedeckt sind“, betont Marcel Haraszti, Vorstand der REWE International AG.

Auch Schals, Tücher und selbst genähte Masken erlaubt

Die Kunden können auch von zuhause mitgenommene oder selbst produzierte Masken für ihren Einkauf verwenden, die Verwendung von selbst hergestelltem Schutz aus Stoff, etwa aus Tüchern und Schals, sei ebenfalls zulässig. Das Unternehmen verdiene am Verkauf dieser Masken „keinen Cent“, wie in einer Aussendung betont wurde, der Kostenbeitrag bilde nicht einmal die Selbstkosten ab.

Betroffen sind Geschäftslokale über 400 Quadratmeter Kundenbereich. Durch das Tragen soll verhindert werden, dass etwa bei Husten oder Niesen durch Tröpfcheninfektionen andere Menschen angesteckt werden.

So trägt man MNS-Masken richtig

Die Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) müssen nicht nur sorgfältig aufgesetzt, sondern auch in bestimmter Weise abgenommen werden. Zwischenzeitliches Herunterschieben ist kontraproduktiv.

Der jüngste Erlass des Gesundheitsministeriums sieht ab 6. April auch weitere Vorgaben wie das verpflichtende Tragen von Einweg-Handschuhen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen, das Aufstellen von Desinfektionsmittelspendern an allen Standorten, das Desinfizieren der Griffe der Einkaufswagen nach jedem Gebrauch und die Beschränkung der Kundenzahl in den Filialen, um den notwendigen Abstand wahren zu können, vor.

Die kurzfristige Umsetzung sei jedoch enorm schwierig, so REWE. „Wir werden alles daran setzen, die Vorgaben des Erlasses so rasch wie möglich zu erfüllen, aber das ist beim besten Willen mit Stichtag heute nicht für alle unsere 2.550 Standorte mit 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umsetzbar“, betont der REWE International AG-Vorstand.