„Die Einsatzkräfte kämpften gegen zehn Meter hohe Flammenwände“, schilderte der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich, Franz Resperger, gegenüber noe.ORF.at die Situation. Rund 30 Hektar standen in Flammen. Die Löscharbeiten seien gefährlich gewesen, weil der Wind die Flammen immer wieder in Richtung der Feuerwehrleute trieb, so Resperger.
Hubschrauber im Löscheinsatz
Die Feuerwehr forderte einen Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres an, der bei den Löscharbeiten half. Zusätzlich wurden 5.000 Liter Flugbenzin zum Brandort transportiert, damit die beiden Löschhubschrauber des Innenministeriums, die ebenfalls im Einsatz waren, wieder rasch aufgetankt werden konnten.
Der Brand konnte in den frühen Abendstunden unter Kontrolle gebracht werden, die Einsatzkräfte waren noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Anrainer waren nach Auskunft des Landesfeuerwehrkommandos nicht gefährdet. Die Brandursache ist noch nicht bekannt.
Feuerwehr warnt vor Waldbrandgefahr
In den vergangenen Tagen war es in Niederösterreich zu mehreren Waldbränden gekommen. Bei Klosterneuburg kämpften Sonntagabend mehr als 100 Feuerwehrleute stundenlang gegen die Flammen, in Pressbaum (Bezirk St. Pölten) war auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern ein Bodenfeuer ausgebrochen – mehr dazu in Feuerwehr warnt vor Waldbrandgefahr (noe.ORF.at; 6.4.2020).
Aufgrund der enormen Trockenheit ist die Gefahr eines Wald- oder Wiesenbrandes derzeit enorm hoch, teilte das Landesfeuerwehrkommando erst kürzlich mit. „Ein kleiner Funke genügt, um eine Katastrophe auszulösen“, sagte Resperger. Bei Spaziergängen im Wald sei daher derzeit äußerste Vorsicht geboten.
ZAMG: Derzeit höchste Gefährdungsstufe
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wies auf ihrer Internetseite für Dienstag und Mittwoch in Regionen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland die höchste Gefährdungsstufe 4, „extrem“ aus. In diesen roten Zonen kann ein einzelner Funke einen Waldbrand entfachen.
In den vergangenen Tagen traten laut der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien mehr als zehn Waldbrände auf. Außerdem gab es einen Schilfbrand im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel „mit rekordverdächtigen Ausmaßen“, hieß es im Waldbrand-Blog der Universität.
In Summe wurden sieben Quadratkilometer (700 Hektar) Schilf ein Raub der Flammen. Damit habe es sich „vermutlich um den flächengrößten Vegetationsbrand in Österreich seit mehr als 20 Jahren“ gehandelt – mehr dazu in Brand Illmitz: 700 Hektar Schilf vernichtet (burgenland.ORF.at; 3.4.2020)