Wissenschaft

Riechtest für schnellere CoV-Diagnose

Zahlreiche Covid-19-Erkrankte berichten, dass sie noch vor dem Auftreten erster Symptome ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren haben. Forscher u. a. aus Krems wollen daher einen Riechtest entwickeln, der Infektionen schneller erkennt.

Für die Studie müssen die Probandinnen und Probanden Gerüche wie Pfefferminze, Orange und Kaffee bestimmen. Diese stehen für bestimmte chemische Stoffgruppen. Erforscht wird auch, wie stark der Geruch sein muss, um noch wahrgenommen zu werden. Denn es gibt Hinweise darauf, dass durch das Coronavirus eine direkte Schädigung der Nervenzellen verursacht wird, die für den Geruch zuständig sind. Etwa 150 Studienteilnehmer – darunter befinden sich gesunde, erkältete sowie auf das Coronavirus positiv getestete Personen – erhalten zu den Duftproben einen Fragebogen.

Riechtest soll helfen, Infektionsrate zu reduzieren

Die Tests werden entweder unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften an der Universität oder per Anleitungsvideo auf Distanz durchgeführt. Die Probanden erhalten Duftteststäbchen mit anonymen Substanzen und müssen den Geruch beschreiben.

„Mit Hilfe der Resultate ist es möglich, Tests zu entwickeln, und damit das Infektionspotenzial des Virus schon in naher Zukunft zu reduzieren und Leben zu retten“, sagt Robert Wagner, Direktor der Danube Private University (DPU) in Krems. Forscher und Mediziner der DPU, der Johannes Kepler Universität Linz und dem Austrian Institute of Technology wollen mit dem neuen Projekt, das von der Wissenschaftsabteilung des Landes Niederösterreich unterstützt wird, helfen, die Infektionsrate zu reduzieren.

Ergebnis binnen zehn Tagen

„Binnen zehn Tagen wollen wir erste Ergebnisse ausgewertet haben“, sagt Christoph Kleber, Professor für Chemie an der DPU. „Wichtig ist es jetzt, möglichst schnell Ergebnisse zu bekommen, um bei einer eventuellen zweiten Erkrankungswelle einfach und zügig testen zu können.“

Menschen mit Geruchsstörungen könnten isoliert werden, bevor sie Symptome entwickeln. Auch könnten Menschen, die das Virus in sich tragen, aber keine Symptome zeigen, mittels Riechtest identifiziert werden, um so eine Verbreitung der Krankheit durch diese Personengruppe zu minimieren. In einem zweiten Schritt soll eine weitere Studie folgen.