Im Bild ein Neurochirurge der hinter einem Mikroskop einen mikrochirurgischen Eingriff vornimmt
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Gesundheit

Landeskliniken fahren Betrieb wieder hoch

Weil die Zahl der Menschen, die wegen Covid-19 in den Landeskliniken behandelt werden müssen, zurückgeht, sollen ab kommender Woche wieder die ersten geplanten Operationen in den Spitälern stattfinden. Diese waren zu Beginn der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt worden.

Zu Beginn der Krise waren geplante operative Eingriffe – etwa Grauer-Star-, Hüft- oder Knieoperationen – verschoben worden. Diese Maßnahme sei notwendig gewesen, um Kapazitäten und Ressourcen frei zu halten, aber auch um kranke und ältere Menschen zu schützen, heißt es. Doch jetzt geht der Trend in die richtige Richtung, da die Zahl der Menschen, die im Spital behandelt werden müssen, zuletzt kontinuierlich zurückging. Der Höchststand an stationären Aufenthalten wurde laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), der für die Landeskliniken zuständig ist, vor einer Woche überschritten. Das bedeute, dass die Zahl der Menschen, die derzeit in den Kliniken behandelt werden müssen, zurückgehe.

Vorrang für medizinisch dringliche Fälle

Man könne daher einen weiteren Schritt in Richtung Normalität setzen und die OP-Kapazitäten in den Kliniken schrittweise und behutsam wieder hochfahren, teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit. Ab kommender Woche soll es wieder die ersten geplanten Eingriffe geben, wobei zunächst medizinisch dringliche Fälle Vorrang genießen. Jetzt gehe es darum, einen „klaren strategischen Plan aufzustellen“.

Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege NÖ LGA, DGKP Zinepe Jonuzi, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und LH Johanna Mikl-Leitner.
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Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege der Landesgesundheitsagentur, Zinepe Jonuzi, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei einem Arbeitsgespräch im Landhaus

Gestartet werden soll vorerst mit Eingriffen, die nur kurze Aufenthalte nach sich ziehen und keine Intensivkapazitäten brauchen, teilten Mikl-Leitner und Pernkopf mit. Klar sei aber, dass es „zu jedem Zeitpunkt immer eine Behandlung für Akut-Patienten gibt“, so Pernkopf, der auch um Verständnis bittet, dass es eine Entscheidung der Medizinerinnen und Mediziner sei, welche Operationen und Eingriffe nun durchgeführt werden.

Patienten werden von den Spitälern kontaktiert

Gemeinsam mit den Kliniken erarbeite man detaillierte Pläne, welche Operationen und Eingriffe wann und wo wieder stattfinden können, erklärte Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege in der Landesgesundheitsagentur. Die betreffenden Patientinnen und Patienten würden dazu von den Kliniken kontaktiert. Dabei behalte man auch die aktuellen Entwicklungen „sehr genau im Blick, um umgehend und aktiv auf Veränderungen reagieren zu können“. So soll sichergestellt werden, dass weiterhin Intensivbetten und Beatmungsgeräte frei bleiben.

Von einem echten Normalbetrieb ist man damit auch weiterhin noch entfernt. Die Sicherheitsbestimmungen bleiben streng, betonte Mikl-Leitner. Unter anderem werde es weiterhin Sicherheitsschleusen bei den Eingängen zu den Kliniken geben. Operationen werden außerdem nur unter der Voraussetzung eines PCR-Tests durchgeführt: „Das heißt, dieser Test muss negativ sein, erst dann kann eine Operation stattfinden.“