Löscharbeiten bei einer Gewerbebetrieb in Hirschwang an der Rax am 23.2.2020
Einsatzdoku
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Chronik

Mann gestand Brandstiftung in Papierfabrik

Ein 23-Jähriger hat zugegeben, im Februar den Brand in einer Papierfabrik in Hirschwang an der Rax (Bezirk Neunkirchen) gelegt zu haben. Zuvor war gegen den Mann wegen des Todes seines Sohnes ermittelt worden.

Das vier Monate alte Kind hatte Anzeichen eines Schleudertraumas aufgewiesen, bestätigte Erich Habitzl von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Dienstag einen „Kurier“-Onlinebericht. Der Säugling war am 16. Jänner im Beisein des Vaters bewusstlos geworden. Als die Mutter (26) nach Hause kam, soll der 23-Jährige den Buben in der Wohnung reanimiert haben. In kritischem Zustand wurde das Baby per Notarzthubschrauber in das Wiener SMZ Ost-Donauspital geflogen, wo es wenige Tage später starb.

Diagnostiziert wurden beim Kind dem Medienbericht zufolge Knochenbrüche und Hirnblutungen, die Klinik erstattete Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ordnete die Obduktion des Buben an. „Das schriftliche Gutachten ist noch ausständig“, sagte Habitzl zur APA. Ermittelt werde gegen die Eltern wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung mit Todesfolge. Der Vater und die Mutter des Kindes waren dem Behördensprecher zufolge nicht geständig.

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Verdächtiger legte umfassendes Geständnis ab

Anders lautete die Verantwortung des 23-Jährigen hinsichtlich des Brandes in der Papierfabrik in Hirschwang a. d. Rax in der Gemeinde Reichenau a. d. Rax. Mit belastendem Material aus einer Überwachungskamera konfrontiert, legte der Verdächtige am Montag ein umfassendes Geständnis ab – mehr dazu in Großbrand in Papierfabrik in Hirschwang (noe.ORF.at; 23.3.2020).

Weil gegen ihn nach dem Tod seines Sohnes ermittelt worden war, habe der Beschuldigte den Druck nicht mehr ausgehalten und mehrere Paletten mit einem Feuerzeug und mithilfe von Karton angezündet, berichtete der „Kurier“.

Untersuchungshaft wurde verhängt

Beim Brand der etwa 4.000 Quadratmeter großen Lagerhalle entstand in der Nacht auf den 23. Februar laut Staatsanwaltschaft ein Schaden von sechs bis sieben Millionen Euro. Der 23-Jährige wurde festgenommen und in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.

Über den 23-Jährigen verhängte das Landesgericht Wiener Neustadt am Dienstag die Untersuchungshaft. Befristet ist diese vorerst bis 12. Mai. Als Haftgrund wurde nach Angaben von Sprecherin Birgit Borns Tatbegehungsgefahr angenommen.