Coronavirus Labor Test
APA (dpa)
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Politik

Diskussion um CoV-Tests in Pflegeheimen

Diskussionen gibt es derzeit um Coronavirus-Tests in Pflegeheimen. Mitte April hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) angekündigt, flächendeckende Tests in allen Pflegeheimen in Österreich durchzuführen. In Niederösterreich ist das noch nicht passiert.

43.688 Mitarbeiter und Bewohner müssten in Niederösterreichs Pflegeheimen getestet werden – diese Zahl meldete das Land dem Ministerium auch. Seitdem sei nichts passiert und auch auf erneute Nachfrage habe man keine Antwort erhalten, sagte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) gegenüber noe.ORF.at: „Ich erwarte mir, dass den medial großen Ankündigungen jetzt auch endlich Taten folgen. Es gibt die ganz klare Aussage von Seiten des Gesundheitsministeriums und des Ministers Anschober, dass der Bund diese Tests organisieren und zahlen wird, wenn wir die Bedarfszahlen und die Prioritätenliste liefern. Beides haben wir gemacht, jetzt ist er an der Reihe.“

Das Ministerium war zu dieser Aussage am Dienstag für keine Stellungnahme erreichbar. Am Montag hatte es geheißen, es sei den Ländern überlassen, wie sie diese Tests organisieren. Konkret übermittelte das Gesundheitsministerium noe.ORF.at am Montag folgendes Statement: „Den Ländern ist es frei gestellt, ob sie sich zur Gänze der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit bedienen, ob sie die Abwicklung selbständig vornehmen oder ob sie die Probenentnahme selbst durchführen und die Auswertung über die AGES erfolgt.“

Bei positiven Fällen wird bereits getestet

Getestet wird in Niederösterreichs Pflegeheimen dennoch, und zwar „immer dann, wenn ein positiver Fall in einem Pflegeheim aufgetreten ist“, sagte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). „Dann testen wir alle Mitarbeiter und Bewohner. Das wird in Niederösterreich schon seit Wochen so gehandhabt.“

Zusätzlich beschloss die Niederösterreichische Landesregierung am Dienstag weitere 4,8 Millionen Euro in Tests für Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen zu investieren. „Wir haben beschlossen, dass wir sogenannte Prävalenzstudien machen. Das heißt, wir schauen uns an, wie die Durchseuchung in den Kliniken bisher aussieht. Ich kann beruhigen: Das schaut sehr gut aus. Wir liegen unter einem Prozent“, so Teschl-Hofmeister.

„Das machen wir jetzt auch für die Pflege- und Betreuungszentren. Wenn wir auch dort ähnlich gut liegen, können wir mit Pool-Testungen beginnen. Das heißt, mehrere Personen mit einem Testkit gemeinsam zu testen und so schneller zu mehr Ergebnissen zu kommen.“ Kämen nun auch noch die vom Ministerium angekündigten Tests dazu, sei endlich eine Flächendeckung gegeben, hieß es.