Die privaten SeneCura-Pflegezentren etwa richteten bereits spezielle Begegnungszonen ein. Acht Wochen konnte Gerlinde Ziede aus Fels am Wagram (Bezirk Tulln) ihre Mutter nicht besuchen. Im Windfang des SeneCura-Pflegezentrums in Grafenwörth (Bezirk Tulln) begegneten sie sich, getrennt durch eine Glasscheibe, erstmals wieder.
Miteinander sprechen konnten sie über die Freisprecheinrichtung des Telefons. „Ich habe mich so gefreut, wie ich es erfahren habe. Meine Mutter hat mich angerufen und gesagt, dass wir uns sehen können“, erzählt Ziede. Für die 87-jährige Bewohnerin des Pflegezentrums gehörte der regelmäßige Besuch ihrer Tochter bisher zu den wichtigen Tagesstrukturen. Das war zuletzt nicht möglich.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen bei Besuchen
Doch nun sollen persönliche Besuche, wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, wieder möglich sein, erklärt SeneCura-Regionaldirektor Werner Bernreiter: „Jetzt ist auch eine Situation gekommen, wo von der psychosozialen Gesundheit bei manchen Bewohnerinnen und Bewohnern und bei Angehörigen das Verlangen nach persönlichen Besuchen da ist. Somit haben wir in den zehn SeneCura-Heimen in Niederösterreich versucht, Lösungen anzubieten. Jetzt können wir auf Empfehlung der Gesundheitsbehörden eine schrittweise Lockerung durchführen.“
Getrennt durch eine Glaswand und doch zusammen
Auch in den 48 Landespflegeheimen werden in den kommenden Tagen Möglichkeiten für Besuche umgesetzt. Die genauen Maßnahmen dazu werden gerade abgeklärt, heißt es seitens der Landesgesundheitsagentur. Man wolle individuelle auf den Standort abgestimmte Lösungen. Wichtig sei, dass die hohen Sicherheitskriterien gewahrt und die persönlichen Bedürfnisse der Bewohner beachtet werden.
Bei SeneCura informierte man die Angehörigen bereits über die neuen Begegnungszonen. „Ab nächster Woche werden dann Termine vergeben. Unsere Empfehlung ist, dass wir die Besuche vorerst mit einer Person, also einer Vertrauensperson, starten, um die Intimsphäre zu bewahren und nach der Dringlichkeit hier einladen“, so der Regionaldirektor. Etwa 30 Minuten soll eine Begegnung im Windfang dauern, getrennt durch eine Glaswand und doch zusammen. Ein erster behutsamer Schritt also in Richtung Normalität.