Die Kundinnen und Kunden sind zurück in den Kremser Einkaufszentren Bühl Center und Mariandl, mit Maske und Mindestabstand, aber sichtlich entspannt. Fast sieben Wochen waren hier nur Lebensmittelgeschäfte und Drogerien geöffnet. Die zurückgekehrte Kundschaft wird mit Rabatten, Aktionen und freundlichen Plakaten willkommen geheißen. Und man setzt auf strenge Hygiene „Wir haben natürlich bei allen Eingängen Desinfektionsmittelspender aufgestellt, wir haben die Security verstärkt, die Sanitäranlagen werden verstärkt kontrolliert, gereinigt und desinfiziert“, sagte Michael Kamnik, Center-Manager des Bühl Center, „die Kunden müssen das Gefühl der Sicherheit haben, sodass sie sich auch im Center wohlfühlen.“
Hoffen auf Rückkehr der Kauflaune
Dass die Umsatzeinbußen der vergangenen Wochen wieder aufgeholt werden können, glaubt man hier nicht. Die Geschäftsleute geben sich gegenüber noe.ORF.at aber optimistisch, dass die Kunden ihre Kauflaune wieder entdecken. Die Einkäuferinnen und Einkäufer selbst geben an, dass heute „ein paar wichtige Sachen einmal zu erledigen waren“, weshalb man gleich am ersten Tag der Öffnung ins Geschäft musste. „Die Kinder brauchen unbedingt Schuhe“, verrät ein Kunde aus Gmünd, „die sind noch mit den Winterschuhen unterwegs.“ Dass die Gastronomie aber noch geschlossen ist, ist für viele ein Wermutstropfen: Für Cafés und Restaurants geht es erst ab 15. Mai wieder los.
Lange Schlangen bildeten sich am Samstagvormittag vor großen Elektronikhändlern wie Mediamarkt, in der SCS in Vösendorf (Bezirk Mödling) hatten die Kunden offenbar beim Möbelhändler IKEA großen Nachholbedarf: die Warteschlange reichte bis weit auf den Parkplatz hinaus.
Tagesmode statt Hochzeitskleid
Auf Nachholbedarf hofft auch das Modehaus Pichler-Wagensonner. Weil das Geschäft 1.600 Quadratmeter hat, durfte man auch hier erst jetzt aufsperren. Dazu kommt, dass viele Feste, von Taufen bis Hochzeiten, abgesagt werden. Das spürt man hier ganz besonders. „Die Hochzeiten werden großteils auf nächstes Jahr verschoben, somit kommen auch keine Hochzeitsgäste, was natürlich für uns in der jetzigen Situation katastrophal ist“, schildert Geschäftsführerin Birgit Pichler, „daher wird uns bis Ende Juni 30 Prozent des Jahresumsatzes fehlen.“
Daher setzt man hier jetzt auf Tagesmode und bietet vor allem den Stammkunden besondere Aktionen. Das Geschäft wurde in den letzten Wochen zudem umgeräumt, um den Kunden mehr Abstand zu ermöglichen. „Wir haben einige Ständer entfernt, jetzt ist wesentlich mehr Platz vor den Kabinen, auch im Kassenbereich haben wir jetzt mehr freie Flächen als vor der Schließung“, so Pichler, „und es ist natürlich Maskenpflicht. In den Bereichen Braut- und Festkleidung, wo die Beraterin näher als einen Meter kommen muss, werden zusätzlich Handschuhe getragen. Und wir haben überall Desinfektionsmittelspender aufgestellt.“
Kunden werden beim Eingang gezählt
Auch im Einkaufzentrum ist nur eine bestimmte Anzahl an Kunden pro Quadratmeter zugelassen. An den Eingängen werden sie daher gezählt, auch in den Geschäften wird penibel darauf geachtet. Michael Kamnik vom Bühl Center glaubt, dass sich alle Beteiligten schnell an die Maßnahmen gewöhnen werden: „In ein paar Wochen wird keiner mehr darüber reden, weil wir einfach alle einhalten, was vorgeschrieben ist.“