eine Blutkonserve
dpa/A3724 Felix Heyder
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Gesundheit

Coronavirus: Blutkonserven sind sicher

In Zeiten der Coronavirus-Krise häufen sich die Anfragen in den Blutbanken in St. Pölten und Mistelbach, ob Blutspenden sicher sind. Die Sorge ist aber unbegründet, so die Landeskliniken-Holding. Das Virus werde nicht durch Blut übertragen.

Nach derzeitigem Wissensstand gibt es nach Angaben der Landeskliniken-Holding keinen Hinweis auf eine Übertragung des neuen Coronavirus über Blut. Man verlasse sich dabei auf internationales Fachwissen. So haben Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO, der European Blood Alliance (EBA) und der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA festgestellt, dass es keinen Hinweis auf eine Übertragung der Erkrankung über Blut gibt.

Generell gibt es bis dato keinen Nachweis einer Übertragung von Coronavirus-Infektionen durch Bluttransfusionen. „Blutkonserven sind also sicher“, sagt Harald Rubey, Primar am Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf.

Verschärfte Maßnahmen bei Blutabnahme

Die Landeskliniken-Holding hat dennoch Vorkehrungen getroffen. „Beim Empfang wurden Checkpoints eingerichtet. Abstand halten und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sind verpflichtend“, sagt Rubey. Darüber hinaus werden neben dem allgemeinen Spende-Fragebogen zusätzlich coronaspezifische Fragen gestellt, die einen etwaigen Aufenthalt in Risikogebieten oder Kontakt mit infizierten Personen betreffen.

Standard ist ohnehin, dass vor dem Blutspenden Fieber gemessen wird und dass darauf hingewiesen wird, sich umgehend zu melden, wenn nachträglich Fieber oder andere Symptome einer Infektion auftreten. In diesem Fall wird das gespendete Blut entsorgt.

Hauptübertragung durch Tröpfchen

Das Wissen und die Datenlage zum neuen Coronavirus verbessert sich auf Grund intensiver Forschungen und Aufarbeitung der Datenlage ständig. Laut WHO und vieler andere großer Organisationen ist der Hauptübertragungsweg des Coronavirus die Tröpfcheninfektion. Das Virus wurde bisher vor allem im Sekret des Nasen- und Rachenraumes, in den unteren Atemwegen, im Stuhl und in der Tränenflüssigkeit nachgewiesen.

Blut zählt im Notfall zu den wichtigsten Medikamenten und ist bis heute nicht künstlich herstellbar. Alleine die Landeskliniken benötigen rund 55.000 Blutkonserven im Jahr. In Niederösterreich gibt es zwei Blutbanken bzw. Blutspendeeinrichtungen: das Universitätsklinikum St. Pölten und das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf. Bei der Landeskliniken-Holding weist man darauf hin, dass derzeit genug Blutkonserven vorrätig seien, aber wenn der Klinikalltag wieder normal anlaufe, der Bedarf in Zukunft wohl steigen werde.