Chronik

Vergewaltigungsversuch: Erneute Festnahme

Nach der versuchten Vergewaltigung einer 55-Jährigen in Poysdorf (Bezirk Mistelbach) hat es am späten Dienstagabend eine erneute Festnahme gegeben: Jener 22-Jährige, der bereits verdächtigt, dann aber freigelassen wurde, wurde von Polizisten erneut festgenommen.

Zu der erneuten Festnahme des Mannes kam es am späten Dienstagabend, nachdem ein positives DNA-Untersuchungsergebnis vorlag und die Staatsanwaltschaft Korneuburg eine neuerliche Festnahmeanordnung erließ. „Im Zuge der durch das Landeskriminalamt Niederösterreich akkordierten Zielfahndungsmaßnahmen konnte der Gesuchte am 5. Mai 2020, um 22:00 Uhr in einer Betreuungseinrichtung für Asylwerber in Traiskirchen (Bezirk Baden) von Bediensteten der Polizeiinspektion Traiskirchen festgenommen werden“, hieß es am Mittwoch seitens der Landespolizeidirektion. Derzeit dauere die Einvernahme des Verdächtigen an. Nach Abschluss der Ermittlungen soll er in die Justizanstalt Korneuburg gebracht werden.

Haftrichter ließ Verdächtigen zunächst frei

Dem 22-jährigen afghanischen Staatsbürger wird zur Last gelegt, einer 55-jährigen Frau in Poysdorf am Dienstagnachmittag vergangener Woche mit einem Messer gedroht und sie zu vergewaltigen versucht zu haben. Das Opfer leistete heftigen Widerstand. Die Weinviertlerin griff dabei in das Messer und zog sich Schnittverletzungen an der Hand zu. Sie wurde im Landesklinikum Mistelbach behandelt.

Der Verdächtige wurde noch in Poysdorf festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg überstellt. Durch die Entscheidung des Haft- und Untersuchungsrichters kam er wieder auf freien Fuß. Dieser habe „keinen dringenden Tatverdacht“ geortet.

Politik fordert Aufklärung nach rascher Enthaftung

Der Sicherheitssprecher der ÖVP Niederösterreich und zweiter Landtagspräsident, Gerhard Karner, spricht von einer „hervorragenden Arbeit der Polizistinnen und Polizisten“, fordert aber auch Aufklärung in dieser Causa: „Nichtsdestotrotz müssen die Beweggründe des Haftrichters offengelegt werden, eine parlamentarische Anfrage wurde bereits eingeleitet. Nur wenige Stunden nach der Tat wurde der dringend Tatverdächtige vom Haftrichter frei gelassen, ein Fehler, wie die anschließenden DNA-Ergebnisse jetzt belegen“, so Karner in einer Aussendung.

Die FPÖ NÖ sieht in der raschen Enthaftung einen „Justizskandal der Sonderklasse". FPÖ-Landespartei- und Klubobmann Udo Landbauer betonte am Mittwoch in einer Aussendung: „Der Haftrichter wird sich dafür verantworten müssen. Einfach zur Tagesordnung übergehen und so tun, als wäre nichts gewesen, kann es wirklich nicht sein.“