Großbatteriespeicher EVN Prottes
Otto Stangel, ORF
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Wirtschaft

Erfolgreicher Testlauf für Batteriespeicher

In Prottes (Bezirk Gänserndorf) wurde seit drei Jahren der größte Batteriespeicher Österreichs auf seine Leistungsfähigkeit getestet. Nun steht fest, dass er bei der Stromspeicherung und Einspeisung von Wind und Sonnenstrom erfolgreich eingesetzt werden kann.

Die Großbatterie besteht im Wesentlichen aus 14.112 Akkuzellen und 504 Modulen, die alle zusammengeschlossen sind. Das Forschungsprojekt wurde von der Netz Niederösterreich, einer Tochterfirma der EVN, gemeinsam mit dem Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der Technischen Universität Wien und dem Austrian Institute of Technology (AIT) durchgeführt. Es wurden die Möglichkeiten überprüft, die eine Batterie zur Netzstabilisierung bietet. Es wurde nicht nur wissenschaftlich untersucht, sondern auch im realen Einsatz getestet.

Großbatteriespeicher EVN Prottes
RAIMO RUDI RUMPLER
14.000 Akkuzellen werden zur Speicherung von erneuerbaren Strom herangezogen

Batteriespeicher überbrückte Blackout in einem Ortsteil

Alle Testläufe, die im November 2017 begannen, wurden erfolgreich abgeschlossen. Es gab keinen Ausfall, weder bei der Speicherung noch bei der Abgabe des Stroms aus der Batterie. „Wir konnten alle geplanten Tests, wie etwa die Versorgung eines Ortsnetzes bei einem Blackout oder die Ein- und Ausspeicherung von Windenergie in Zeiten, wo wenig Energieverbrauch ist, durchführen. Die Großbatterie erfüllt ihre Aufgaben einwandfrei“, erläuterte EVN-Sprecher Stefan Zach.

Großbatteriespeicher EVN Prottes
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Der Batteriespeicher in Prottes ist die größte derartige Anlage in Österreich

Die erbrachte Speicherleistung beträgt 2,5 Megawatt – das reicht, um 600 Haushalte für acht Stunden mit Strom zu versorgen. Für eine breite Anwendung solcher Großbatterien fehlen allerdings die entsprechenden Rahmenbedingungen. „Aufgrund der derzeit hohen Kosten werden Batterien das Speicherproblem von großen Strommengen nicht lösen, sie können aber jetzt schon eine Teillösung zur Netzstabilisierung sein“, so Zach. Der Batteriespeicher in Prottes wird nun im Dauerbetrieb beobachtet. Drei Millionen Euro wurden in das Projekt investiert, finanziell unterstützt wurde das Vorhaben vom Klima- und Energiefonds des Bundes.