SV Horn in der 2. Liga
GEPA pictures/ David Bitzan
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Sport

Zweitligisten zwischen Vorfreude und Sorgen

Nachdem in der 2. Liga ab 5. Juni die Saison fortgesetzt wird, sind der SV Horn und der SKU Amstetten seit einigen Tagen wieder im Training. Auf die Funktionäre der Vereine wartet aber viel Arbeit, um die finanziellen Hürden der Coronavirus-Krise zu meistern.

Wenn ab 5. Juni in den acht Zweitligastadien wieder der Ball rollt, werden die 16 Vereine mehr als drei spielfreie Monate hinter sich haben. Von einem normalen Meisterschaftsbetrieb wird man in den restlichen elf Runden der Saison aber ein Stück entfernt sein.

Harald Vetter ist Sportlicher Leiter des SKU Amstetten
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„Wir hoffen auch auf Hilfe durch die Politik“, so Harald Vetter, Sportlicher Leiter in Amstetten

So wie in der Bundesliga sind natürlich auch in der 2. Liga keine Zuschauer im Stadion erlaubt. Darin liegt das erste große Problem für die Vereine in dieser semiprofessionellen Liga. „Wir sind auf die Ticketverkäufe und die Einnahmen aus der Kantine extrem angewiesen. Da bricht natürlich ein wesentlicher Teil weg“, erklärt Amstettens Sportlicher Leiter Harald Vetter.

Dazu müssen die Spieler nicht wie zu Saisonbeginn kalkuliert bis Ende Mai, sondern bis Ende Juli bezahlt werden, weil die Meisterschaft erst später beendet werden kann. Eine große Rolle spielt daher die finanzielle Unterstützung der Bundesliga. Jener Unterstützungsfonds, der schon im Herbst für Infrastrukturmaßnahmen bei den Zweitligisten beschlossen worden war, wird nun für Corona verwendet. „Da handelt es sich mit Sicherheit um zumindest 400.000 Euro“, erklärt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

„Durch diese Entschädigung wird unser Verlust natürlich minimiert, wir hoffen aber auch auf Hilfe durch die Politik. Mit unseren Sponsoren sind wir auch in guten Gesprächen“, erklärt Harald Vetter. Horns Obmann Rudolf Laudon spricht ebenfalls von „einer großen Herausforderung, die wir nur gemeinsam schaffen können“. Im Sinne des Fußballs sei es aber zu begrüßen, dass wieder gespielt wird.

Hans Kleer ist Trainer des SV Horn
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Horn-Trainer Hans Kleer: „Wir werden uns auf die neue Lage einstellen“

Alle Corona-Tests negativ

Sowohl die Kicker des SV Horn als auch jene des SKU Amstetten wurden bereits auf das Coronavirus getestet, alle waren negativ. Damit steht einem geregelten Mannschaftstraining nichts im Weg. Sehr zur Freude von Horn-Trainer Hans Kleer: „Wenn man etwas längere Zeit nicht machen darf, merkt man so richtig, wie sehr es einem fehlt. Wir sollten jetzt froh sein, dass wieder gespielt wird, und wir werden uns auf die neue Lage einstellen.“

Das zunächst für die oberste Liga ausgearbeitete Präventionskonzept und dessen Hygienemaßnahmen werden in den Spielbetrieb implementiert. Tägliches Fiebermessen steht ab sofort ebenso auf dem Programm wie ein vom Teamarzt durchgeführter Gesundheitscheck. In Horn wurden die Spieler zudem auf drei Kabinen aufgeteilt.

Keine Abstiegssorgen für die Vereine

Durch den bereits erfolgten Abbruch aller ÖFB-Ligen unter der 2. Liga wird es keine Absteiger geben. Damit laufen die restlichen elf Spiele für Horn und Amstetten als „Testspiele unter Wettkampfcharakter“. Harald Vetter ist aber überzeugt, dass jeder Spieler immer alles geben wird. „Alle sind heiß auf Fußball, es geht auch um Prämien. Wir wollen uns in der Tabelle weiter nach vorne arbeiten und diese schwierige Saison gut abschließen.“ Vor den restlichen Runden liegt Amstetten unter 16 Vereinen auf dem elften Platz, Horn auf Rang 13.