In den 80er-Jahren wurden in der Sojarei in Traiskirchen etwa 400 Kilogramm Tofu pro Tag hergestellt. Mittlerweile sind es bis zu zehn Tonnen. Der Tofu aus Niederösterreich wird unter anderem nach Deutschland, Portugal oder nach Norwegen exportiert. Den Trend, weniger Fleisch zu essen, gibt es bei den Konsumentinnen und Konsumenten schon lange, weiß man in der Sojarei. Daran änderte auch die Corona-Krise nichts.
Wie wird Tofu erzeugt?
Die Sojarei in Traiskirchen bei Baden ist einer der größten Tofuproduzenten Europas und erzeugt pro Jahr etwa zehn Millionen Packungen. Die Rubrik „Im Fokus“ zeigt, wie der Tofu dort gefertigt wird.
„Es sind auch Themen wie der Klimaschutz oder der Klimawandel, die uns einen großen Vorteil verschaffen. Mittlerweile wissen auch viele, wie man mit Tofu kocht, und dass Tofu schmeckt“, sagt Lukas Weiss, Geschäftsführer der Sojarei. Etwa 40.000 Packungen werden pro Tag hergestellt. Im Schichtbetrieb wird von Montag bis Samstag gearbeitet. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beschäftigt. Etwa die Hälfte der Jahresproduktion wird in europäische Länder exportiert. „Es gibt in Europa etwa zehn große Produzenten, die Tofu herstellen. Ich würde meinen, mengenmäßig liegen wir auf Platz fünf“, so Lukas Weiss.
Sojabohnen kommen aus Österreich
Weil immer wieder über gentechnisch verändertes Saatgut diskutiert wird, werden in der Sojarei nur noch Bio-Sojabohnen aus Niederösterreich und dem Burgenland verarbeitet. „Am Anfang haben wir Sojabohnen am europäischen Markt eingekauft. Vor zehn Jahren haben wir dann ausschließlich auf Bio-Sojabohnen aus Österreich umgestellt. Das bringt uns eine große Sicherheit, weil wir jede Lieferung einem bestimmten Bauern zuordnen können“, erzählt der Geschäftsführer.
22 Tonnen Bio-Sojabohnen werden pro Woche angeliefert. Um Tofu herstellen zu können, werden die Sojabohnen für mehrere Stunden in Wasser eingeweicht und dann zermahlen. Die daraus gewonnene Sojamilch wird auf 90 Grad erhitzt und zum Gerinnen gebracht. Der Bruch, der daraus entsteht, wird in große Pressformen geschüttet und in Blöcke geschnitten – und dann in ganz Europa verkauft.