Daniel Hübel
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Wissenschaft

Jungunternehmer hebt mit Agrarcopter ab

Er ist erst 20 Jahre alt und schon ein ambitionierter Jungunternehmer. Der FH-Student Daniel Hübl aus Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) entwickelte eine spezielle Drohnen-Technologie für die Landwirtschaft. Mit dem Agrarcopter soll etwa der Maiszünsler gewissermaßen im Flug bekämpft werden.

Der 20-Jährige Jungunternehmer Daniel Hübl studiert an der Fachhochschule Krems Unternehmensführung und E-Business-Management. Vor einem Jahr begann er in seiner Freizeit eine Technologie zu entwickeln, mit der Schädlinge in der Landwirtschaft mittels Drohne schnell und effektiv bekämpft werden können. „Die Landwirtschaft hat mich schon immer sehr interessiert“, sagt Hübl, „ich habe von Bekannten und Freunden mitbekommen, dass es oft Probleme gibt, für die noch keine Lösungen bekannt sind. Daraus ist dann der Wunsch entstanden, zu helfen.“

Im Herbst 2019 begann Hübl an der Technologie zu tüfteln. Er überlegte, was die Drohne können soll, welche Sicherheitsmerkmale wichtig sind und was in Österreich auch gesetzlich möglich ist. „Ich habe dann im Mühlviertel einen sehr guten Partner gefunden, der mir die Drohne konstruiert und gebaut hat. Nach ein paar Monaten war die Drohne fertig und ich konnte die ersten Testflüge starten“, erzählt Hübl.

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Mit seinem Agrarcopter reist Daniel Hübl von Feld zu Feld, um Schädlinge zu bekämpfen
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Mit der Idee der Schädlingsbekämpfung aus der Luft machte sich der 20-Jährige selbstständig
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Die programmierte Drohne wirft ihre Ladung punktgenau ab
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Noch ortet Hübl in der Landwirtschaft Vorbehalte gegenüber der neuen Technologie aus der Luft

Biologische Schädlingsbekämpfung aus der Luft

Der Agrarcopter eignet sich etwa zur biologischen Bekämpfung des Maiszünslers aus der Luft, erklärt Hübl. Dabei wird die Drohne mit natürlich abbaubaren Kugeln zur Schädlingsbekämpfung befüllt, in denen sich Schlupfwespenlarven befinden. Die Drohne wirft diese Kugeln punktgenau ab. Am Feld bekämpft der Nützling dann die Eier des Schädlings, sodass keine neuen Zünslerlarven entstehen.

Die Zusammenarbeit mit den Landwirten soll simpel funktionieren. „Der Landwirt gibt bekannt, wo sich sein Grundstück befindet, dann wird die Route am Tablet programmiert und schließlich auf die Drohne übertragen.“ Das Fluggerät benötigt nur drei Minuten, um einen Hektar abzufliegen und die Kugeln auf dem Feld zu verteilen. Mit einem Traktor sei das in dieser Zeit laut Hübl nicht zu schaffen. Der 20-Jährige will seine Technologie jetzt vermarkten und möglichste viele Kunden ansprechen. Zielgruppe sind Landwirte, Forstwirte und Weinbauern.