In Niederösterreich seien bereits 300 bis 400 Veranstaltungen abgesagt worden, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Das reicht von Festen bis zu Flohmärkten. Ein Beispiel ist das zweitägige Feuerwehrfest der Feuerwehr Wald bei Pyhra (Bezirk St. Pölten), das zu Fronleichnam geplant gewesen wäre. Damit fehlen 10.000 bis 15.000 Euro, die Hälfte der Jahreseinnahmen. „Wir arbeiten gerade am Feuerwehrhauszubau, dafür wäre das Geld investiert worden. Außerdem war geplant, ein Fahrzeug zu kaufen. Jetzt müssen wir auf Rücklagen zurückgreifen und das ein bisschen verschieben", erklärt Gerald Gaupmann, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wald.
Um 50 Prozent weniger Einsätze
Die Landesfeuerwehrkommandanten haben sich wegen der finanziellen Situation an die Bundesregierung gewandt. „Die Feuerwehr gehört genauso wie die Polizei zu den Grundsicherheitsaufgaben der Republik. Auch wenn sie – das ist nämlich einzigartig in Europa – freiwillig und kostenlos ist, muss man sich hinter die Feuerwehren stellen und auch die Finanzierung, zumindest für den Regelbetrieb, sicherstellen“, fordert Fahrafellner.
Seiner Ansicht nach sei das keine überzogene Forderung: „In anderen Ländern wird das hauptberufliche Feuerwehrwesen zu 100 Prozent von Bund oder Land finanziert.“ Neben den abgesagten Veranstaltungen fehlt den Feuerwehren auch Geld, das für manche Einsätze erstattet wird. Diese Einsätze gingen in den Wochen der Coronavirus-Pandemie um mehr als 50 Prozent zurück.