Bildung

Eltern zahlten 16 Millionen Euro für Nachhilfe

16 Millionen Euro haben Eltern nach Angaben der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) im Vorjahr für Nachhilfe ausgegeben. Nun werden mehr kostenlose Lernangebote gefordert. Das sei vor allem wegen der Lerndefizite durch das Home-Schooling notwendig.

33.000 Schülerinnen und Schüler bekommen laut AKNÖ in Niederösterreich bezahlte Nachhilfe, nur 11.000 könnten kostenlose schulische Lernangebote nutzen. „Das ist zu wenig, vor allem in Hinblick auf die aufzuholenden Lerndefizite durch das Home-Schooling während der Corona-Pandemie“, kritisiert der Bildungsexperte der Arbeiterkammer, Günter Kastner.

Ein Drittel der Eltern durch Lernen belastet

Das aktuelle Nachhilfemonitoring im Auftrag der Arbeiterkammer ergab, dass Eltern im Vorjahr etwa 470 Euro pro Schulkind für Nachhilfe ausgaben, das sind niederösterreichweit etwa 16 Millionen Euro. Die Eltern würden sich mehr Förderunterricht wünschen, sagt Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich. „Es braucht an den Schulen dringend mehr ganztägige Betreuungsangebote und eine neue Schulfinanzierung nach einem Chancen-Index – also mehr Geld für Schulen mit Kindern, die nicht von den Eltern beim Lernen unterstützt werden können“, so Wieser.

Laut Nachhilfemonitoring der Arbeiterkammer fühlt sich ein Drittel der Eltern durch das Lernen und Üben mit ihren Kindern belastet, die Coronakrise habe diese Belastung noch weiter verstärkt. Etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler lernt täglich oder mehrmals die Woche mit den Eltern zu Hause.

Ganztagsschulen würden die Familien entlasten, meint die Arbeiterkammer. Ein Viertel der Schulkinder der Befragten befinde sich in Nachmittagsbetreuung. Knapp zwei Drittel seien damit zufrieden und 58 Prozent geben an, dass sie dadurch keine oder weniger Nachhilfe brauchen, heißt es in der Auswertung der Arbeiterkammer.