Sichergestellte Spulen mit Anglerschnüren und Chrystal Meth
LPD NÖ
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Chronik

Drogenkriminalität 2019 leicht gestiegen

Mehr als 43.300 Suchtmitteldelikte wurden 2019 angezeigt. Das ist eine Zunahme um fast sechs Prozent im Vergleich zum Jahr davor. In Wien wurden mit 13.000 Fällen die meisten Drogendelikte angezeigt. In Niederösterreich waren es 5.100 Delikte.

2019 wurden in Niederösterreich 207,8 Kilogramm Cannabis, 11,8 Kilogramm Kokain, 29 Kilogramm Heroin sowie rund neun Kilogramm Amphetamine und mehr 6.000 Ecstacy-Tabletten sichergestellt. Somit folgt Niederösterreich dem bundesweiten Trend, dass Cannabis bei den Anzeigen klar dominiert.

Bei der Analyse der 5.100 angezeigten Drogendelikte, die eine Steigerung von knapp einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeuten, zeigte sich laut Polizei, dass sich viele Drogenabhängige in Niederösterreich das Heroin in Wien besorgen und es als Kleindealer in Niederösterreich zu höheren Preisen weiter verkaufen. Bei diesen „Subdealern“ handelt es sich laut Polizei zumeist um Frauen und Männer mit Migrationshintergrund aus Südosteuropa.

Wr. Neustadt und St. Pölten als Cannabis-Hotspots

Bei den Cannabis-Indoorplantagen, die die Polizei in Niederösterreich aushob, sind die Besitzer hingegen meist Österreichische Staatsbürger. Einige der Plantagen, listet der am Mittwoch veröffentlichte Drogenbericht des Bundeskriminalamtes auf, wurden von türkischen, deutschen und serbischen Tätern betrieben. Eine der größten 2019 entdeckten Plantagen wurde im Bezirk Gänserndorf ausgehoben. Dort befanden sich 450 in Vollblüte stehende Cannabispflanzen. Geschmuggeltes Cannabiskraut stammte vorwiegend aus Tschechien und wurde laut Polizei vor allem in den beiden größten Städten des Landes, Sankt Pölten und Wiener Neustadt, verkauft.

Transport per Post, Pkw, Linienbus und Flugzeug

Während Kokain meist über den Flughafen Wien-Schwechat nach Niederösterreich gelangte, wurde Heroin von den Schmugglern oft mit Lilienbussen oder Privat-Pkw ins Land gebracht. Dabei dürfte die Route über den Westbalkan, Ungarn, das Burgenland und Niederösterreich mit Wien als Endpunkt geführt haben.

Die Einfuhr synthetischer Drogen wie Methamphetamin stieg laut Polizei im Vorjahr stark an. Dieses stammte vorwiegend aus der Slowakei und wurde im Süden Niederösterreichs verteilt. Methamphetamin aus Tschechien tauchte verstärkt im Raum Amstetten auf. Stark zugenommen habe laut BKA in den letzten Jahren auch der Postweg als Transportmittel. Die Ermittlungen ergaben, dass diese Postsendungen via Internet ausschließlich im Darknet bestellt wurden. Drei Viertel der Briefe oder Pakete wurden aus den Niederlanden versandt. Hier setzt die Polizei auf die internationale Zusammenarbeit.