Die Erber Gruppe ist Spezialist für natürliche Futtermittelzusätze, Futter-und Lebensmittelanalyse sowie biotechnologischen Pflanzenschutz. Konkret übernimmt DSM zwei Unternehmen der Erber Gruppe: Biomin und Romer Labs. Laut Aussendung erzielten die beiden Firmen in den vergangenen zwölf Monaten ein Umsatzvolumen von 330 Millionen Euro. Außerdem würden sie ein hohes Umsatzwachstum aufweisen.
Alle Standorte bleiben erhalten
Das Unternehmen hat insgesamt drei Standorte in Niederösterreich, in Getzersdorf, in Herzogenburg (beide Bezirk St. Pölten) und im Technopol in Tulln. Die Geschäftsführung der Erber Group versichert, dass alle Standorte bleiben bestehen. Allein im Technopol Tulln sind in der Forschung 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, in ganz Niederösterreich sind es 530. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 1.500 Mitarbeiter in 50 Ländern.
Firmengründer Erich Erber hat, so heißt es gegenüber noe.ORF.at, einen Interessenten gesucht, der sein Lebenswerk fortführt. Mit dem niederländischen Chemiekonzern, in dem 23.000 Mitarbeiter tätig sind und der zuletzt 10 Milliarden Euro Umsatz erzielt hat, habe man den richtigen Interessenten gefunden. Der Verkauf an Royal DSM soll im vierten Quartal abgeschlossen sein.
Abschluss im vierten Quartal
Finanziert wird die Übernahme mit einem bereits genehmigten Brückenkredit. Allerdings bedarf die Übernahme noch einer regulatorischen Zustimmung, daher soll der Kauf im vierten Quartal abgeschlossen sein. Von der Transaktion ausgeschlossen sind die Unternehmen Sanphar und EFB, die zusammen sieben Prozent des Umsatzes der Erber Gruppe ausmachen.
„Mit hochmodernen Forschungs- und Produktionseinrichtungen und rund 1.200 Mitarbeitern weltweit ist die Übernahme der Erber Gruppe eine einzigartige strategische Chance, die umsatzsteigernden Synergien aus dem kombinierten Angebot der globalen Kundenbasis und den sich ergänzenden geografischen Stärken bietet“, teilte Royal DSM in der Aussendung mit.
Mykotoxin-Schutz als Kerngeschäft
„In DSM erkenne ich die gemeinsamen Werte einer nachhaltigen Verantwortung, die für uns so wichtig sind. Die Welt muss die Umweltbelastung der Landwirtschaft verringern und gleichzeitig die Proteinproduktion erhöhen, um bis 2050 rund zehn Milliarden Menschen zu ernähren. Dazu müssen wir sicherstellen, dass Proteine nachhaltig produziert werden, indem wir so viel erneuerbare Inhaltsstoffe wie möglich verwenden und gleichzeitig das Wohlbefinden der Tiere schützen“, betonte Erich Erber, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der Erber Gruppe in einer Aussendung.
Die Erber Gruppe wurde 1983 gegründet und ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer im ursprünglichen Kerngeschäft des Mykotoxin-Risikomanagements. Mykotoxine entstehen durch natürliche Pilzkontaminanten im Tierfutter gefährden die Gesundheit von Tieren und Menschen. Mykotoxine erhöhen laut Aussendung nicht nur das Krankheitsrisiko, sondern verringern auch den Nährwert von Futtermitteln.