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Chronik

Erneut Feuerwehreinsätze nach Unwettern

Eine Woche nach den starken Unwettern ist Niederösterreich auch am Sonntag von schweren Regenfällen betroffen gewesen. Die Feuerwehren waren mit 240 Freiwilligen vor allem in den Bezirken Melk und Hollabrunn im Einsatz.

Die Helfer waren laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger unter anderem damit beschäftigt, Keller auszupumpen. Auch verschmutzte Straßen mussten gereinigt werden. Aufgrund eines kleineren Murenabgangs war zudem die B1 in Melk vorübergehend gesperrt. Ein Wasserauffangbecken der Autobahn drohte überzugehen.

Wegen der Unwetter musste am Sonntag auch die Bergrettung Mitterbach (Bezirk Lilienfeld) ausrücken. Zwei oberösterreichische Wandergruppen – eine aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung, die zweite aus dem Bezirk Freistadt –, die unabhängig voneinander unterwegs waren, wurden auf der Gemeindealpe vom Gewitter überrascht. Beide Gruppen mit 16 Teilnehmern konnten mit Bergrettungsfahrzeugen sicher ins Tal gebracht werden.

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In Melk wurde u.a. die Südspange sowie die Zufahrt zum Feuerwehrhaus überflutet

Bergrettung musste mehrmals ausrücken

Bereits in den Tagen zuvor musste die Bergrettung zu Einsätzen ausrücken. Am Freitag stürzte ein Wanderer im Bereich des Riffelsattel zwischen kleinem und großem Ötscher. Aufgrund einer Knieverletzung konnte er nicht mehr selbstständig weitergehen. Nach der Erstversorgung durch Sanitäter der Bergrettung wurde der 57-Jährige aus dem Bezirk Steyr-Land mittels Gebirgstrage zum Rettungsfahrzeug und danach vom Roten Kreuz weiter ins Spital gebracht.

Auch am Samstag lockte das schöne Wetter unzählige Wanderer und Freizeitsportler in die Berge. Ein Teilnehmer einer Wandergruppe aus dem Bezirk Mistelbach erlitt gegen 16.30 Uhr im Bereich der Jausenstation Ötscherhias einen Kreislaufkollaps. Beim Sturz zog er sich Abschürfungen am Kopf und eine Verletzung an der linken Hand zu. Noch während der Anfahrt wurde die Bergrettung zu einem weiteren Einsatz, diesmal auf der Gemeindealpe, gerufen. Ein 26-jähriger Wiener hatte sich bei einem Freizeitunfall leichte Verletzungen zugezogen. Beide Patienten wurden ins Landesklinikum Lilienfeld überstellt.

Bergrettung appelliert an Wanderer

Neben den typischen Wanderverletzungen wie dem „Umknöcheln“, wurde die Bergrettung drei Mal wegen des rasch wechselnden Wetters gerufen. Insbesondere die Monate Mai bis August sind die gewitter- und blitzreichsten des Jahres, sagt der Landesleitung der Bergrettung, Matthias Cernusca. Eine Tourenplanung mit besonderem Augenmerk auf die Wettervorhersage sei derzeit unumgänglich. „Ein Gewitter in freier Natur oder speziell auf Klettersteigen bedeutet Lebensgefahr. So ist bei einer ungünstigen Wettersituation entweder ein alternatives Ziel zu suchen oder der Ausflug ganz zu verschieben.“